Am 6. April wurde in Rødbyhavn die neue Aussichtsplattform „Pilen“ feierlich eingeweiht. Über 1000 Gäste nutzten die Gelegenheit, um die Bauarbeiten des Fehmarnbelt-Tunnels und die umliegende Küstenlandschaft aus einer neuen Perspektive zu erleben.
Der Name der Plattform – dänisch für „Pfeil“ – ist Programm: Die 217 Meter lange Konstruktion gleicht einer spitz zulaufenden Rampe und entspricht exakt der Länge eines der 79 Standardelemente des Fehmarnbelt-Tunnels.
Ein Ort für Technikinteressierte und Besucher
Mikkel Hemmingsen, Vorstandsvorsitzender der Sund & Bælt-Holding, zu der auch Femern A/S gehört, betonte die Bedeutung des neuen Aussichtspunkts: „Pilen ermöglicht es Besuchern, die Entstehung des weltweit längsten Absenktunnels aus nächster Nähe zu verfolgen. Dieses Megaprojekt zieht nicht nur Ingenieure und Bauinteressierte an, sondern auch Touristen aus aller Welt.“
Von der Plattform aus lässt sich in diesem Jahr ein entscheidender Baufortschritt beobachten: das Einschleppen und Absenken des ersten Tunnelelements in den Fehmarnbelt.
Die Eröffnung der Plattform begleiteten neben Hemmingsen auch drei Auszubildende des Bauunternehmens Femern Link Contractors (FLC), Lollands Bürgermeister Holger Schou Rasmussen, Claus Jensen, Vorsitzender der dänischen Gewerkschaft Dansk Metal, sowie Mads Haugbølle Behrendsen, Vorsitzender des dänischen Berufsschülerverbandes.
Architektonische Eleganz und barrierefreier Zugang
Die Konstruktion der Plattform verbindet Ingenieurskunst mit Naturintegration. Der untere Bereich besteht aus einer Erdaufschüttung, während der obere Abschnitt aus einer sanft ansteigenden Stahlkonstruktion gefertigt wurde, die eine Höhe von 24 Metern erreicht. Der gesamte Weg von der Parkfläche bis zur Spitze ist barrierefrei zugänglich.
Entlang der Rampe informieren Schautafeln über den Tunnelbau, die Natur der Region und die historische Bedeutung des Fehmarnbelts. Zwei spezielle Ferngläser bieten interaktive Einblicke: Eines visualisiert in 3D, wie der Tunnel entsteht, das andere versetzt Besucher in das Jahr 1644 zurück – zu einer historischen Seeschlacht im Fehmarnbelt.
Inspiration für die nächste Generation
Neben dem informativen Charakter soll „Pilen“ junge Menschen für die Baubranche begeistern. „Wir hoffen, dass Kinder und Jugendliche, die Pilen besuchen, sich für eine Ausbildung in den Ingenieurwissenschaften oder im Bauwesen entscheiden“, so Hemmingsen.
Auch nach der Fertigstellung des Fehmarnbelt-Tunnels bleibt die Plattform erhalten und wird Besuchern weiterhin als Aussichtspunkt für das Bauwerk und die Küstenlandschaft dienen.