Das dänische Statistikinstitut Byggefakta hat einen neuen Bericht über die Entwicklungen in der dänischen Bau- und Infrastrukturbranche veröffentlicht, der einen umfassenden Überblick über die größten Projekte und Trends des Jahres 2024 bietet. und sie mit den Ergebnissen der Jahre 2020-2023 vergleicht.
Im Jahr 2024 wurden in Dänemark insgesamt 3.729 Bau- und Infrastrukturprojekte mit einem Gesamtwert von 112 Milliarden DKK gestartet. Trotz eines anhaltenden Rückgangs der Projektanzahl liegt das Investitionsvolumen auf dem Niveau des Rekordjahres 2022. Besonders stark war das Wachstum im Bereich Energie und Infrastruktur, die mittlerweile 39 % des gesamten Projektmarktes ausmachen.

Infrastruktur- und Tiefbauprojekte im Aufwind
Der Bereich Energie und Infrastruktur verzeichnete 2024 eine historische Wachstumsrate. Der Ausbau der Fernwärmeversorgung, der Ausbau des Autobahnnetzes, Modernisierungen der Bahnstrecken sowie Investitionen in Klimaschutzmaßnahmen, Wasserversorgung und Solarkraftwerke dominierten das Baugeschehen.
Besonders hervorzuheben sind die folgenden Großprojekte:
- Varmeplan 2030 – Fernwärmeumstellung (6,3 Mrd. DKK)
- Regnemarkværket – Neubau eines Wasserwerks (1 Mrd. DKK)
- Aalborg Forsyning – Bau einer Meerwasserpumpe (1 Mrd. DKK)
- Elektrifizierung der Bahnstrecke Aarhus – Aalborg/Lindholm (825 Mio. DKK)
- Ausbau der E45-Autobahn in mehreren Abschnitten (400–580 Mio. DKK)
Diese Entwicklungen zeigen eine klare Tendenz zu nachhaltigen und klimafreundlichen Bauprojekten.
Wohnungsbau bleibt eine Herausforderung
Der Wohnungsbau in Dänemark steht weiterhin unter Druck. Obwohl viele Projekte in der Planung sind, werden sie oft verzögert oder verschoben. Ein Grund dafür sind hohe Baukosten sowie ausstehende Genehmigungen für größere Bauvorhaben. Dennoch konnten einige öffentliche Wohnungsbauprojekte realisiert werden, insbesondere im gemeinnützigen Wohnungsbau.
Öffentliche Investitionen bleiben hoch
Kommunale und staatliche Investitionen in den Hochbau und die Infrastruktur bleiben auf einem hohen Niveau. Besonders in Mitteljütland wurden große Bauprojekte gestartet. Die dänische Regierung setzt weiterhin auf den Ausbau der Verkehrsinfrastruktur, insbesondere in Verbindung mit der Infrastrukturplanung bis 2035.
Die zehn größten Bauprojekte 2024
Unter den größten Bauprojekten des Jahres finden sich neben Energie- und Infrastrukturvorhaben auch einige bedeutende Hochbauprojekte:
- Varmeplan 2030 – Fernwärmeausbau (6,3 Mrd. DKK)
- Novo Nordisk Pharmatech – Unternehmensneubau in Køge (1,5 Mrd. DKK)
- Det nye Sølund – Pflegezentrum und Wohnungen in Kopenhagen (1,2 Mrd. DKK)
- Regnemarkværket – Neubau eines Wasserwerks in Bjæverskov (1 Mrd. DKK)
- Aalborg Forsyning – Meerwasserpumpeanlage in Vodskov (1 Mrd. DKK)
- Novo Nordisk – Pakkefacility in Odense (1 Mrd. DKK)
- Novo Nordisk – Energy Hub in Odense (1 Mrd. DKK)
- Neues Stadion in Aarhus (Kongelunden) (995 Mio. DKK)
- LEGO Innovation Campus in Billund (900 Mio. DKK)
- Avedøreværket – CO₂-Abscheidungsanlage in Hvidovre (900 Mio. DKK)
Fazit
Die dänische Baubranche zeigte 2024 eine klare Erholung, insbesondere durch Investitionen in Infrastruktur- und Energieprojekte. Während der Wohnungsbau weiterhin unter Druck steht, entwickelt sich der Tiefbau zu einer treibenden Kraft des Sektors. Die Pipeline für 2025 ist gut gefüllt, jedoch bleibt abzuwarten, wie sich die wirtschaftliche Unsicherheit und strengere CO₂-Vorgaben auf den Markt auswirken werden.
Den Bericht können Sie (auf Dänisch) über die Website kostenlos beziehen.
Quelle: Byggefakta