Am Montag gab das Unternehmen GreenH bekannt, eine Wasserstofffabrik außerhalb der norwegischen Stadt Bodø bauen zu wollen. Das Projekt hat einen Wert von mehr als einer Milliarde norwegischer Kronen (umgerechnet ca. 81,9 Millionen Euro).
„Dies ist ein großer Schritt für GreenH‟, erklärte Morten Solberg Watle, Geschäftsführer von GreenH, in einer Pressemitteilung.
Die Anlage wird die erste ihrer Art in Nordeuropa sein und eine Kapazität von bis zu 8,5 Tonnen grünen Wasserstoffs pro Tag haben.
Unterstützung durch Enova
GreenH untersucht bereits seit mehr als vier Jahren die Möglichkeit, die Fabrik in Bodø zu errichten. Schon vor Baubeginn hat das Unternehmen eine Vereinbarung mit der Reederei Torghatten unterzeichnet, die zwei Wasserstoff-Fähren umrüsten wird. Diese sollen auf der längsten Fährverbindung des Landes zwischen Bodø und den Lofoten eingesetzt werden.

Im November 2024 bewilligte Enova eine Förderung in Höhe von 391 Millionen Kronen für GreenH-Projekte, darunter 129 Millionen dänische Kronen für die Wasserstoffanlage in Langstranda bei Bodø. Laut der Pressemitteilung war diese Unterstützung entscheidend für die Investitionsentscheidung zum Bodø-Projekt. Zusätzlich haben internationale Investoren wie Luxcara und SWEN Capital Partners sowie norwegische Akteure wie Infranordic und Grieg New Energy rund eine Milliarde Kronen in das Projekt investiert.
Viele geben ihre Wasserstoffpläne auf
Während GreenH den Bau der Wasserstofffabrik startet, haben viele Unternehmen in den vergangenen sechs Monaten ihre Wasserstoffprojekte eingestellt.
Im vergangenen Jahr wurde unter anderem bekannt, dass Equinor seine Pläne zur Exportproduktion von blauem Wasserstoff für deutsche Gaskraftwerke aufgegeben hat. Auch Shell und Aker Horizons haben ihre Pläne zum Export von blauem Wasserstoff aus Nyhamna bei Aukra verworfen.
Im Sommer legte Yara seine Pläne zur großtechnischen Produktion von grünem Ammoniak in Herøya bei Porsgrunn auf Eis, und TECO2030 entschied sich, die Pläne für eine Gigafabrik für Brennstoffzellen in Narvik aufzugeben.
Quelle: Ingiøren / GreenH