Die norwegische Forschungsstation Troll im östlichen Teil der Prinzessin-Martha-Küste in Königin-Maud-Land hat nach 35 Jahren ausgedient. Nun soll eine neue Station gebaut werden. Die norwegische Zentralverwaltung für Staatsimmobilien schreibt das Projekt aus.
„Die norwegische Forschungsstation auf Troll bietet uns eine einzigartige Gelegenheit, gute und relevante antarktische Forschung zu betreiben. Der Bau einer neuen Forschungsstation tief im Inneren des antarktischen Kontinents ist unglaublich anspruchsvoll. Deshalb ist es wichtig, schon jetzt einen Auftragnehmer zu finden‟, sagt Tore O. Sandvik, norwegischer Minister für Klima und Umwelt.
Nach 35 Jahren Dienst nähert sich die wichtige Forschungsstation dem Ende ihrer Lebensdauer. Die derzeitige Station hat inzwischen eine zu geringe Kapazität für die eigentlichen Forschungstätigkeiten, und Gebäude und technische Einrichtungen weisen Schwächen auf im Hinblick auf die Betriebssicherheit. Außerdem ist vorgesehen, dass mit erneuerbaren Energiequellen die Betriebskosten gesenkt und die Umwelt weniger belastet wird.
Die Regierung hat ein Konzept für die weiteren Arbeiten zur Modernisierung der bestehenden Station verabschiedet. Das Konzept sieht ein neues Gebäude mit Platz für 65 Nutzer vor.
Statsbygg schreibt nun den Auftrag für den Bau einer neuen Forschungsstation als schlüsselfertigen Auftrag mit Interaktion aus. Der Auftrag umfasst auch die Benutzerausrüstung und den Abriss der bestehenden Gebäude.
Forschung unter härtesten Wetterbedingungen
„Dies ist ein einzigartiges Projekt, das unserer Meinung nach auf großes Interesse in der Baubranche stoßen wird. Wir sind gespannt, wie der Markt auf die Ausschreibung reagiert‟, sagt Harald Nikolaisen, CEO von Statsbygg.
Die Ausschreibung ist auf dem internationalen Mercell-Portal für das öffentliche Auftragswesen verfügbar.
„Dies ist ein wichtiger Schritt auf dem Weg zu einer funktionalen und modernisierten Forschungsstation, die den heutigen Anforderungen an die Polarforschung in einem Gebiet gerecht wird, das wie kein anderes härtesten Wetterbedingungen ausgesetzt ist“, sagt Projektleiter John Guldahl vom Norwegischen Polarinstitut.
Für das Projekt sind derzeit Mittel bewilligt worden, um gemeinsam mit dem Bauunternehmer, den Beratern und dem Architekten ein Vorprojekt durchzuführen. Die detaillierte Planung und der eigentliche Bau der neuen Forschungsstation hängen davon ab, dass das norwegische Parlament (Storting) sich für das Projekt entscheidet und die Mittel dafür bereitstellt.
Quelle: Statsbygg