Das Konsortium Femern Link Contractors (FLC) hat auf der Tunnelbaustelle in Rødbyhavn einen großen Testguss mit einem völlig neuartigen Beton durchgeführt.

Es ist das erste Tiefbauprojekt dieser Größe, bei dem die Verwendung eines neuartigen zementhaltigen Betons erprobt wird. Rund 50 % des Zementklinkers werden durch Ton und Kalk ersetzt – für eine deutlich geringere CO₂-Bilanz.

Dies ist Teil der größeren Zusammenarbeit unter der Bezeichnung „Calliste‟ zum Thema Beton der Zukunft. Daran beteiligen sich Femern A/S, der Bauträger des Fehmarnbelt-Projekts, gemeinsam mit Aalborg Portland, Unicon, dem Dänischen Technologischen Institut, mehreren Universitäten, Betonlieferanten sowie öffentlichen und privaten Bauträgern.

„Beim Bau von Megaprojekten wie dem Fehmarnbelttunnel stellen wir strenge Anforderungen an Festigkeit und Haltbarkeit, vor allem wenn wir in der Meeresumwelt bauen“, sagt Kim Smedegaard Andersen, stellvertretender technischer Leiter des Fehmarnbelt-Projekts. „Gleichzeitig konzentrieren wir uns ständig darauf, den CO₂-Fußabdruck unserer Bauarbeiten u. a. durch neue Technologien zu verringern, und wir wollen der Entwicklung des Betons der Zukunft einen zusätzlichen Impuls geben.‟

Wenn das Projekt die erwarteten Ergebnisse erzielt, eröffnet es die Möglichkeit, den neuen Beton mit einem geringeren CO2-Fußabdruck bei künftigen Bauprojekten zu verwenden, bei denen die Betonherstellung einen großen Anteil an der CO2-Bilanz hat

Zementanteil in Beton soll halbiert werden

Aus der Zementbranche beteiligt sich auch das Unternehmen Aalborg Portland, das den Zement für den Bau des Fehmarnbelttunnels liefert.

Das Unternehmen hat die Zementsorte Futurecem entwickelt, mit der der CO₂-Fußabdruck der Betonherstellung im Vergleich zu herkömmlichem Beton um 25 % verringert werden kann.

Das geschieht, indem ein Teil des Klinkeranteils im Zement durch speziell behandelten Ton und Kalk ersetzt wird. Diese Technologie wird im Rahmen der Calliste-Kooperation weiterentwickelt.

Ziel der Zusammenarbeit ist es, den Bedarf an Zement im Beton zu halbieren und gleichzeitig eine hohe Festigkeit und Dauerhaftigkeit zu gewährleisten.

Bei der Testbetonierung für das Fehmarnbelt-Projekt wurde erstmals eine zementhaltige Betonsorte erprobt, bei der rund 50 % des Zementklinkers durch die spezielle Kombination aus Ton und Kalk ersetzt wurden.

„Dadurch wird der CO₂-Fußabdruck im Vergleich zu Beton mit den in Dänemark üblicherweise verwendeten Zementsorten erheblich verringert“, sagt Pernille Nyegaard, Projektleiterin des Zentrums am Dänischen Technologischen Institut, und ergänzt: „Dies ist das erste Mal, dass wir mit dem neuen Betontyp in diesem Umfang betonieren, was bedeutet, dass wir die Haltbarkeit des Betons gründlich untersuchen können. Der Versuch ist wichtig, um zu zeigen, wie sich der Beton in einer realen Verkehrsumgebung mit Frost und Streusalz verhält.“

Außerdem werde der Versuch Aufschluss darüber geben, wie der Beton in der Praxis zu verarbeiten ist, ebenso wie über die Wärmeentwicklung und die Oberflächen des Betons.

Das Calliste-Projekt wird vom Innovationsfonds Dänemark (über das Programm Grand Solutions) mit 21,6 Millionen DKK (rund 2,9 Mio. EUR) unterstützt.

Quelle: Dagens Byggeri

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