Ein Personenzug ist am Donnerstag auf der Strecke zwischen Trondheim und Bodø nördlich der Stadt Bjerka entgleist. Bei dem Unglück ist eine Person ums Leben gekommen.
Der Zug war auf dem Weg nach Bodø, als er allem Anschein nach in einen Hangrutsch geriet. Er bestand aus einer Lok und fünf Waggons.
Die Polizei in der Region Nordland bestätigte, dass der Lokführer dabei ums Leben gekommen ist. Vier weitere Personen wurden verletzt.
„Dieses Unglück macht uns sehr traurig, und unsere Gedanken sind bei den Angehörigen und den Personen, die betroffen sind‟, sagte Konzernleiter Thor Gjermund Eriksen von Bane NOR.
Bane NOR hat einen Krisenstab eingesetzt; außerdem soll ein Geologe die Unfallstelle besichtigen und auswerten. Die Strecke wird voraussichtlich für mehrere Tage gesperrt bleiben.
„Bevor wir das Gleis räumen können, müssen wir für die Sicherheit unserer Mitarbeiter sorgen. Und die Polizei und die staatliche Unfallkommission untersuchen derzeit die Unfallursache‟, schreibt Bane NOR auf seiner Website.
Hangsicherung bei der Bahn
Bahnstrecken und Straßen sind in Norwegen regelmäßig von Erdrutschen betroffen. Auf der Grundlage von geologischen Untersuchungen und Auswertungen führt Bane NOR zur Vorbeugung spezielle Maßnahmen durch, wie zum Beispiel
- regelmäßige Kontrollen
- Beratung durch Experten
- Sicherungsmaßnahmen
- Beobachtung der Wetterlage
- regelmäßige Kontrollen von Durchlässen und dem angrenzenden Gelände
- Routinen für Situationen mit hohen Niederschlagsmengen (wie Geschwindigkeitsbeschränkungen, Sperrungen usw.)
Die Unglücksstelle
Die Stelle, an der sich das Unglück ereignete, ist Bane NOR von früheren Erdrutschereignissen bekannt. Bane NOR gibt an, es seien dort bereits umfangreiche Sicherungsmaßnahmen durchgeführt worden, wie Auffanggräben und der Einbau von Geotextil, Netzen, Mauern und Bolzen. Vor zwei Jahren wurde die Umgebung zum letzten Mal erfasst, das Nebengelände habe man in diesem Jahr bereits kontrolliert. Es habe keinerlei Anlass für weitere Maßnahmen bestanden.
Bereits 2022 habe das Norwegische Geologische Institut (NGI) eine Kartierung der Hänge entlang der gesamten Nordlandsbahn vorgenommen. Auch damals war kein Bedarf für Maßnahmen erkannt worden. Die Geschwindigkeitsbeschränkung, die früher auf dieser Strecke bestanden hatte, wurde vor drei Jahren aufgehoben, nachdem Geologen die erfolgten Maßnahmen bewerteten.
Am Montag sollen weitere Informationen und Prognosen zum Zeitraum der Sperrung erfolgen.
Quelle: Bane NOR