Block 4 des Heizkraftwerks Amager in Kopenhagen
Bild: Hofor

Mehr als 4.200 Unternehmen aus 60 verschiedenen Ländern nehmen in diesem Jahr am German Design Award teil. In der Kategorie Excellent Architecture zeichnete die Jury das Heizkraftwerkt BIO4 im Kopenhagener Stadtteil Amager aus.

Am 3. Februar nahm der Energieversorger Hofor den German Design Award für das Design des Block 4 im Heizkraftwerk Amager entgegen. Dieser ist 2020 in Betrieb gegangen.

Gebäude und Fassade stammen aus der Feder des Architekturbüros Gottlieb Paludan Architects. Und beides spiegelt wider, was sich im Gebäudeinneren abspielt ‒ nämlich die Verbrennung nachhaltiger Biomasse.

In ihrer Begründung verweist die Jury auf Kopenhagens Bestrebungen, eine der ersten CO2-neutralen Hauptstädte der Welt zu werden. „Hierzu gehören vor allem auch die Abkehr von der Kohlekraft und der Wechsel zu nachhaltigen, regenerativen Energien – eine disruptive Transformation, die der lokale Energieversorger HOFOR durch eine außergewöhnliche Fassadenverkleidung seines Fernheizkraftwerks weithin sichtbar macht.‟

Sechs Meter tiefer Vorhang

Diese Fassadenverkleidung besteht aus senkrechten Holzstämmen. Diese bilden „eine sechs Meter tiefe Vorhang-Struktur‟, die „mit ihrer skulpturalen Ästhetik die Anmutung eines dichten Waldstücks vermittelt und so auf die Verwendung von Holzspänen als Biomasse verweist. Das wirkt bei Tag schon eindrucksvoll und ganz besonders stimmungsvoll bei Nacht, da die Struktur durch eine faszinierende grünliche Beleuchtung zusätzlich illuminiert wird.‟

Stämme aus südafrikanischem Eukalyptus

Die Holzstämme an der Fassade stammen von südafrikanischen Eukalyptus-Bäumen und wurden sorgfältig ausgewählt. Dabei achtete man auf eine lange Haltbarkeit ohne chemische Behandlung sowie nachhaltige Forstwirtschaft (FSC-Siegel).

Aus der Ferne erscheint die Fassade in einem natürlichen Farbton. Doch wenn man ganz nah herangeht, kann man viele Details in der Fassade erkennen, sowohl in den Stämmen als auch in der Hinterkleidung aus gold schimmernden Metallplatten.

Mehr als reine Ästhetik

Die Vorstandsvorsitzende von Hofor, Susanne Juhl, sagte, die Auszeichnung über Deutschlands Grenzen hinaus sei eine große Ehre für das Unternehmen ‒ und Kopenhagen.

„Moderne Architektur ist vor allem dann spannend, wenn sie über die reine Ästhetik hinausgeht, wie in diesem Fall. Denn hier werden auf schönste Weise sowohl der Prozess hinter der Fassade als auch die ambitionierten Ziele der Stadt Kopenhagen im Hinblick auf CO2-Neutralität abgebildet.‟

Hofor liefert Fernwärme an 625.000 Kopenhagener Einwohner und 40.000 Gewerbekunden.

Ein wichtiges Signal

Mette Lyng Hansen, CEO for Gottlieb Paludan Architects: „Seit Jahren gestalten wir Architektur für den grünen Wandel ‒ häufig mit Hofor als Bauherrin. Und wir freuen uns sehr, dass dieses Gebäude so viel internationale Aufmerksamkeit auf sich zieht und einen so wichtigen Preis erhält. Das Gebäude sendet ein wichtiges Signal im Hinblick auf den grünen Wandel in Kopenhagen, auf die Stadt und eine Bauherrin, die bereit ist, Architektur und Design als integralen Bestandteil dieser Entwicklung zu priorisieren.‟

Quelle: Dagens Byggeri

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