750 Teilnehmer fanden sich am 21.11. im Congress Center Folkets Hus in  Stockholm ein, weil die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket zum Nordic Suppliers Day geladen hatte. Neben Informationen zu Projekten in den verschiedenen Regionen Schwedens stellten auch Straßenbau- und Bahnwesen in Norwegen und Dänemark die Aufgaben der nächsten Jahre vor.

Der Tag war geprägt von den hohen Millardensummen, die der schwedische Staat in den Jahren 2018 bis 2029 in Infrastruktur investieren will. Kaum eines der vorgestellten Projekte lag unter 100 Mio. SEK Projektvolumen, viele wiesen eher 500 Mio oder 1 Mrd. SEK aus. Im August wurde der neue Transport Plan für die kommenden 12 Jahre eingereicht, im Frühjahr soll er von der Regierung beschlossen werden.

Die Generaldirektorin von Trafikverket Lena Erixon betonte bei der Eröffnung der Veranstaltung, neben der Digitalisierung müsse man sich vor allem gesellschaftlichen Herausforderungen wie dem mangelnden Wohnraum in den Metropolregionen Stockholm und Göteborg stellen. Die Infrastrukturinvestitionen seien ein wichtiger Schritt, um auch den Wohnungsbau zu fördern und 235.000 neue Arbeitsplätze zu ermöglichen. 

Markteintritt an der Seite eines schwedischen Partners

Nach Erixons Rede wurden Projekte und Aufgaben aus den vier Hauptregionen Schwedens vorgestellt, und auch Vertreter von Banedanmark (DK), Vejdirektoratet (DK), Trafikverket in Finnland, Bane NOR (NO) und Nye Veier AS (NO) hatten die Gelegenheit, wichtige Infrastrukturprojekte in den anderen skandinavischen Ländern zu präsentieren.

In nahezu allen Vorträgen wurde betont, wie wichtig es sei, einen schwedischen Partner an seiner Seite zu haben, damit ein Markteintritt in Schweden erfolgreich sein kann.

Während und zwischen den Vorträgen hatten die Teilnehmer die Möglichkeit, an dafür vorbereiteten Ständen direkt mit den Projektverantwortlichen Kontakt aufzunehmen. 

Am Nachmittag standen projektübergreifende Themen im Mittelpunkt. In verschiedenen Seminaren wurde erklärt, wie die verschiedenen Zusammenarbeitsmodelle bei Trafikverket aussehen und welche sozialen Anforderungen Trafikverket an seine Lieferanten stellt. Höchst interessant und beinahe humoristisch beschloss ein Vortrag des österreichischen Bauunternehmens HABAU den Tag: Produktionsleiter Pavel Seda berichtete über die Herausforderungen, denen sich das Unternehmen beim Markteintritt in Schweden stellen musste. Problematisch seien u.a. technische Vorgaben der Schweden, die teilweise zu höheren Kosten führen würden, Währungsschwierigkeiten sowie ein erhöhtes Dokumentationsaufkommen. Auch der starke Umweltfokus sei nicht zu unterschätzen. Vor allem kulturelle Unterschiede seien zu überbrücken, wenn man am schwedischen Markt erfolgreich sein wollte: "Building bridges ‒ also between cultures". 

  

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