BREXIT: ein enormer Verlust für die europäische Zusammenarbeit im Bausektor

Auch in der Bauindustrie in Dänemark sieht man mit Besorgnis auf den am Donnerstag per Referendum beschlossenen Ausstieg Großbritanniens aus der EU. Jetzt hofft man auf eine Vereinbarung, die sich möglichst nah am europäischen Binnenmarkt orientiert.

„Die Folgen von Großbritanniens knappem, aber trotzdem gültigen Nein zur EU sind noch nicht im gesamten Ausmaß zu überschauen. Es ist ein großer Verlust für die europäische Zusammenarbeit, aber auch für den Handel zwischen Dänemark und Großbritannien. Es ist klar, dass die Politiker national und nicht zuletzt in den EU-Institutionen das Ergebnis sorgfältig prüfen müssen. Der Brexit wird einige politische und organisatorische Konsequenzen nach sich ziehen‟, so der Vorsitzende des Branchenverbandes Dansk Byggeri Lars Storr-Hansen.

Er betonte, wie wichtig es sei, dass der Austrittsprozess Großbritanniens aus der Europäischen Union sauber erfolgen müsse und unter Rücksichtnahme darauf, dass der Handel mit Großbritannien nicht Geisel in einem politischen Spiel werden dürfe.

„Wir sind Anfang der 70er-Jahre gemeinsam mit Großbritannien der Europäischen Gemeinschaft beigetreten, und das aufgrund der enormen Exportmöglichkeiten für landwirtschaftliche Erzeugnisse. Heute beträgt unser gesamter Export von Waren nach Großbritannien ca. 40 Mrd. DKK (5,37 Mrd. EUR), dazu kommen 30 Mrd. DKK (4 Mrd. EUR) an Dienstleistungen‟, erklärte Storr-Hansen.

Über 50 % des dänischen Bruttoinlandsproduktes stammen aus dem Export, ein Ausstieg Großbritanniens wird also spürbare Konsequenzen haben. Wie schlimm es wird, hängt davon ab, wie konstruktiv die Entscheider auf beiden Seiten des Tisches verhandeln.

„Für den Verband Dansk Byggeri ist es wichtig, dass wir eine Vereinbarung mit Großbritannien bekommen, die sich so eng wie möglich am Binnenmarkt orientiert, und bei der wir Zölle und andere Barrieren vermeiden, die dem dänischen Export schaden könnten. Außerdem müssen wir verhindern, dass die Verhandlungen als Strafaktion gegen die Briten missbraucht werden‟, ist Lars Storr-Hansen überzeugt.

Quelle: Licitationen.dk