Der norwegische Verkehrsminister Ketil Solvik-Olsen begegnet der Kritik, zu viele ausländische Unternehmen würden Aufträge in Norwegen bekommen, mit konkreten Zahlen. Ein sehr großer Anteil der Bau- und vor allem Verkehrswegebauaufträge würde an norwegische Unternehmen vergeben.

Die norwegische Regierung, das staatliche Straßenunternehmen Nye Veier AS und die Eisenbahnbehörde Jernbaneverket wurden mehrfach kritisiert, zu große Aufträge auszuschreiben, bei denen die norwegischen Unternehmen gegenüber ausländischen Akteuren nicht konkurrenzfähig seien. Im Großprojekt Follobahn wurden alle fünf großen Hauptverträge an ausländische Baukonsortien.

96 Prozent der Straßenbauaufträge 

Verkehrsminister Ketil Solvik-Olsen ist jedoch der Ansicht, diese Darstellung gebe die Siuation nicht richtig wieder. „2015 gewannen norwegische Bauunternehmen 96 aller Straßenbauaufträge. Im Grunde sämtliche Instandhaltungsaufträge gehen an Norweger. Die Behauptung, „alle Aufträge‟ würden ins Ausland geben, ist nicht richtig‟, entgegnete er in einer Pressemeldung.

„Die Statistik der letzten drei zeigt, dass ein immer noch kleiner Teil an Straßenprojekten an ausländische Auftragnehmer geht. Während der Anteil ausländischer Verträge 2013 noch 30 Prozent betrug, waren es 2014 nur noch 9 Prozent und 2015 gerade einmal 4 Prozent. Dazu kommt, dass die Änderungen im Währungskurs die Wettbewerbsfähigkeit der norwegischen Unternehmen stärkt‟, so der Minister weiter.

90 Prozent der Eisenbahnverträge

Er verwies außerdem auf Zahlen, nach denen norwegische Firmen auch beim Eisenbahnbau die Nase vorn haben. „90,5 Prozent aller Investitionsverträge über 100 Mio. NOK (rund 10,5 Mio EUR) gingen im Zeitraum 2013-2015 an norwegische Unternehmen, wenn man das Follobahn-Projekt außenvor lässt. Hier gewannen italienische und spanische Unternehmen die Ausschreibungen. Doch die Eisenbahnbehörde Jernbaneverket geht davon aus, dass in diesem Projekt 3ß‒40 Prozent der Beschäftigten Norweger sein werden. Das zeigt, dass ausländische Unternehmen die norwegische Beschäftigung nicht ausschließen.‟

„Meine Aufgabe als Verkehrsminister ist es, aus den großen Investitionen, die diese Regierung zugesagt hat, das Bestmögliche für Straßen, Bahn und andere Infrastruktur herauszuholen. Da ist Konkurrenz zwischen den besten norwegischen und ausländischen Unternehmen eine Voraussetzung und auch selbstverständlich.‟

Quelle: Anlegg & Transport
Bild:

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert