Handwerker und Bauunternehmen in Schweden, Dänemark und Norwegen erlebten in 2015 einen Aufwärtstrend, und dieser wird sich auch 2016 fortsetzen. Nur Finnland hat immer noch mit den Folgen der Finanzkrise zu kämpfen.

Vor ein paar Tagen konnte der Chefökonom des Branchenverbandes Dansk Byggeri Bo Sandberg endgültig das Fazit ziehen, dass die dänische Baubranche die Krise hinter sich gelassen hat. Doch nicht nur in Dänemark geht es bergauf. In beinahe ganz Skandinavien legte die Branche zu, und dies soll in 2016 mit einem voraussichtlichen Wachstum von 3,5 % weitergehen. Dafür verantwortlich sind vor allem viele neugebaute Straßen, Eisenbahnen und Wohneinheiten in Stockholm, Oslo und Kopenhagen.

Das hat jetzt eine neue Untersuchung des Verbandes Dagens Byggeri gezeigt, der zusammen mit der Schwesterorganisation Sveriges Byggindustrier Kennzahlen und Prognosen für Investitionen in Bau und Neubau zusammengetragen hat.

„Den skandinavischen Ländern ist gemeinsam ‒ und das gilt vor allem für die Baubranche ‒ dass sie 2009 in der Finanzkrise einen ordentlichen Schlag in die Magengrube erhalten haben. Doch es gibt große Unterschiede, wie schnell sich die einzelnen Länder erholt haben. Seit 2014 sehen wir einen Aufwärtstrend in der Branche, der sich 2015 fortgesetzt hat und auch 2016 nicht enden wird‟, so Bo Sandberg in einer Pressemeldung.

Finanzkrise ist Vergangenheit

2014 erlebte der Bausektor in den skandinavischen Ländern ein Wachstum von 5,1 Prozent, während 2015 und 2016 zwar auch positiv zulegen, jedoch etwas geringer mit 3,6 bzw. 3,5 %.

Sandberg: „Mit den Wachstumsraten, die wir seit 2014 sehen, wage ich zu behaupten, dass die Finanzkrise in Dänemark, Schweden und Dänemark Geschichte ist. Für Dänemark muss ich hinzufügen, dass wir nun nicht gerade direkt aus einer tiefen Krise in einen extremen Aufschwung übergehen. Doch es geht voran.‟

Für Schweden wird für 2015 mit einem Wachstum des BSP von 3,6 % gerechnet, d.h. dreimal so viel wie in Dänemark. Doch die Kehrseite der Medaille ist, dass man aufgrund des derzeitigen Wohnraummangels eine zukünftige Baublase in Stockholm befürchten muss. Norwegen und Dänemark liegen solide im Mittelfeld, Finnland fällt zurück.

„Internationale Wirtschaft funktioniert nicht wie ein Handballspiel, bei dem es einen Gewinner und einen Verlierer gibt. Im Gegenteil: die Entwicklung in den Nachbarländern wird sich ‒ im Positiven wie im Negativen ‒ auf alle Länder auswirken‟, erklärte Sandberg.

Quelle: Dagens Byggeri

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