Die Arbeiten am Stockholmer Citybanan-Projekt (dt. Citybahn) haben eine neue Phase erreicht. Sämtliche Sprengungen und Bohrungen sind abgeschlossen, jetzt geht es an die Installationen und an den Bau der Bahnhöfe.

Der Bau der der Citybanan läuft seit gut sechs Jahren. Anfang Februar wurde die letzte Sprengung am südlichen Ende der Insel Riddarholmen durchgeführt.
Der Tunnel für den Pendelzug liegt zwischen 10 und 45 Meter tief unter der Erde. Ca. 35 Meter tief liegt der Teil, der einer von zwei neuen Bahnhöfen werden soll.

„Wir sind jetzt in einer ganz neuen Phase. Wir arbeiten sozusagen an der Einrichtung. Also an sämtlichen Installationen, Bahnsteigen und Wänden‟, erklärt Hanna Nahlin, Bauleiterin im Projekt Citybanan.

Derzeit arbeiten ca. 2000 Menschen bei dem Projekt mit, zwischen 20 und 25 Bauunternehmen haben Aufträge in den Tunneln bekommen, darunter Maler, Schlosser, Installateure etc. Für die Reisenden soll es bequem wie möglich sein, daher wurden die neuen Bahnhöfe so nah an den Einrichtungen des ÖPNV platziert wie möglich, Rolltreppen sollen den Umstieg zwischen U-Bahn und Pendelzügen vereinfachen.

Die Tunnel werden zweigleisig sein, parallel dazu wird ein asphaltierter Service- und Arbeitstunnel verlaufen, in dem so viele Installationen wie möglich untergebracht sind. Alle 200 Meter verbinden Quertunnel mit Doppeltüren die Röhren, diese können z.B. bei Bränden zur Evakuierung dienen.

An der Haltestelle Odenplan ist ein Bahnsteig vorgesehen, aber falls es zusätzlichen Bedarf gibt, hat man bereits jetzt einen weiteren Bahnsteig vorbereitet.

„Wir haben zwei kürzere Tunnel vom Bahntunnel aus vorgetrieben, und zwar so weit, dass die Arbeiten an einem neuen Bahnsteig den laufenden Verkehr nicht erheblich stören‟, so Hanna Nahlin.

Die unterirdischen Arbeiten bringen ganz besondere Herausforderungen mit sich. „Wenn wir das Bohrgerät verwendet haben, haben wir dafür gesorgt, dass es möglichst wenig still stand. Es war die teuerste Maschine, die wir eingesetzt haben, da galt es, die Fronten die ganze Zeit bereit zu halten.‟

Auch der begrenzte Querschnitt ist eine Herausforderung. „Wir haben den Servicetunnel größer angelegt als ursprünglich geplant. Dadurch konnten Fahrzeuge passieren, und es wurde einfacher, die Gesteinsmassen zu schuttern, da ein LKW und ein Radlader nebeneinander stehen konnten.‟

Zum Jahreswechsel 2016/2017 soll das Projekt abgeschlossen sein; wann der Betrieb aufgenommen wird, steht noch nicht fest. „Es ist ein großes System, das mit dem anderen System verbunden werden muss, das braucht Zeit. Es müssen neue Züge gekauft werden, da die alten nicht für die neuen Bahnsteige geeignet sind‟, erklärt Pressesprechering Eva Rådman Herrder.

Das Projekt

Ein sechs Kilometer langer Eisenbahntunnel unter Stockholms Innenstadt soll die bisherige Verbindung zwischen dem nördlichen Stockholm und dem Hauptbahnhof Stockholm C entlasten. Hier wird auf zwei Gleisen der im Pendelverkehr eingesetzte „Pendeltåg‟ fahren. Neben den umfangreichen Tunnelbauarbeiten im Sprengvortrieb (inkl. 6 Arbeitstunneln) müssen zwei Bahnhöfe gebaut werden. Zwischen Riddarholm und Södermalm wird ein Absenktunnel aus Betonfertigteilen installiert, da eine Bohrung unter dem Meeresgrund aufgrund der Tiefe nicht möglich ist.

Quelle: Byggvärlden.se
Bild: Wikimedia Commons, Holger.Ellgaard

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