Mit einem neuen Gesetzesentwurf will die dänische Regierung die Regelungen für Starkstrom internationalisieren und vereinfachen, damit die vielen dänischen Sonderregelungen reduziert werden.

Durch die Internationalisierung und Vereinfachung soll der Wettbewerb auf dem Markt für Elektroinstallationen angekurbelt werden. Daher hat die dänische Regierung einen Gesetzesentwurf vorgebracht, der das heutige Gesetz mit dem sperrigen Namen „Gesetz zu elektrischen Starkstromanlagen und elektrischer Ausrüstung‟ (kurz „Starkstromgesetz‟ genannt) ersetzen soll. Das neue Stromsicherheitsgesetz soll die Regelungen modernisieren und sich an internationale und europäische Standards anpassen. Mit dem Entwurf lässt die Regierung den Unternehmen die Wahl, ob sie die Arbeiten entweder gemäß einer gültigen europäischen oder internationalen Norm ausführen oder auf eine andere Weise, die die gesetzlichen Sicherheitsanforderungen erfüllt. Dadurch erhofft sich die Regierung eine wesentliche Reduzierung der dänischen Sonderregelungen.

Verbindliche Normen

Simon O. Rasmussen, stellvertretender Direktor des Verbands der Installateure Tekniq, unterstützt die Pläne der Regierung, die dänischen Sonderbestimmungen reduzieren zu wollen. „Bereits heute werden in 90 Prozent der Regelgrundlagen internationale Normen angewendet. Es geht also bei der Vereinfachung nur um die übrigen 10 Prozent an dänischen Sonderbestimmungen. Aber wir unterstützen, wenn man diejenigen Regelungen, die nicht mehr sinnvoll sind, entfernt.‟

Noch lieber jedoch würde der Branchenverband sehen, wenn man verbindliche Normen mit der Möglichkeit für Dispensationen beschließen würde, als sich von einer verbindlichen dänischen Gesetzgebung hin zu richtungsweisenden internationalen Normen zu entwickeln. „Alternativ könnte man die Regelungsgrundlagen für einen Zeitraum einfrieren ‒ z.B. für 5 Jahre ‒, sodass man sich entscheiden kann, entweder den 'eingefrorenen' Gesetzestext oder die Änderungen in der Norm befolgen kann. In diesem Fall bekäme man einen besseren Überblick, würde eine einzigartige Grundlage schaffen und die Administration für Unternehmen und Bildungseinrichtungen vereinfachen‟, so Rasmussen.

Sorge über die Sicherheit

Auch beim dänischen Elektro-Verband ist man sich einig darüber, dass das Gesetz überarbeitet werden muss. Der stellvertretende Vorsitzende Jens Olav Pedersen äußerte jedoch seine Besorgnis darüber, dass das Stromsicherheitsgesetz zukünftig den Fokus mehr auf Wettbewerb und Produktivität als auf Elektro- und Gassicherheit legen würde.

„Für uns ist entscheidend, dass leicht zugängliche Anleitungen erstellt werden, damit die Unternehmen sich schnell einen Überblick darüber verschaffen können, wie sie die gesetzlichen Vorgaben einhalten können. Es sollten daher Anleitungen für gängige Installationsformen erstellt werden, die nicht in den Normen beschrieben sind‟, so Pedersen.

Der Gesetzesentwurf ist ein Teil des im Juni 2014 zwischen Regierung und Opposition vereinbarten Wachstumspakets und soll durch Verbesserung der Produktivität und mehr Wettbewerb bis 2020 mit ca. 0,1 Mrd. DKK zum Bruttoinlandsprodukt beitragen.

Hauptpunkte des Gesetzesentwurfs:

  • Der Gesetzesentwurf enthält Regelungen zur Kontrolle elektrischer Anlagen, elektrischer Installationen und elektrischer Ausrüstung.
  • Der Wirtschaftsminister wird mit diesem Vorschlag beauftragt, neue Regelungen zur technischen Sicherheit in einer Reihe von Erlassen zu Sicherheitsanforderungen für elektrische Anlagen, elektrische Installationen und elektrische Ausrüstung festzulegen, die den aktuell gültigen Starkstromerlass ablösen sollen.
  • Die neuen Erlasse sollen in stärkerem Umfang auf internationalen und europäischen Normen basieren.
  • Ein 10-köpfiger unabhängiger und sachverständiger Rat für Elektro- und gastechnische Sicherheit wird festgelegt.

Quelle: Licitationen.dk

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