Die Baubranche in Dänemark hat einen deutlich langsameren Start ins Jahr 2014 hingelegt als erwartet. Ein paar Herbst- und Winterstürme, mildes Wetter und die wieder eingeführten Steuererleichterungen für Wohnungseigentümer und Mieter, die Dienstleister (Putzfrauen etc.) und Handwerker beschäftigen, haben den Umsatz nicht wie erwartet angetrieben.

Nach den gerade veröffentlichten Zahlen erreichte der Umsatz der Baubranche auf dem Inlandsmarkt im Januar 2014 12 Mrd. dänische Kronen (ca. 1,6 Mrd. Euro). Dies entspricht einem Anstieg von 2,7 Prozent im Vergleich zum Januar des letzten Jahres.

„Unter normalen Umständen würden wir uns über einen derartigen Umsatzzuwachs freuen, aber zahlreiche Faktoren ließen uns zwischenzeitlich einen wesentlich besseren Start ins Jahr 2014 erwarten‟, so Wirtschaftswissenschaftler Bo Sandberg von Dansk Byggeri, dem Hauptverband der dänischen Bauwirtschaft.

Er fügt hinzu, der Januar 2013 sei sowohl wettermäßig als auch politisch eiskalt. „Wir hatten einen harten Winter, und die Steuererleichterungen bei Beauftragung von Handwerksleistungen waren ‒ vorübergehend, wie sich jetzt gezeigt hat ‒ abgeschafft. Dieses Jahr hatten wir dagegen einen milden Winter, die Steuererleichterungen wurden wieder eingeführt, und es gab außerordentliche viele Reparaturaktivitäten aufgrund von Sturmschäden. Wenn dann vor diesem Hintergrund der registrierte Umsatz in der Branche um nur 300 Mio Kronen (40,2 Mio. Euro) im Januar steigt, so ist dies schlicht und einfach enttäuschend‟, findet Bo Sandberg.

Dansk Byggeri geht jedoch davon aus, dass mit einer späteren Anpassung der Umsatzzahlen für Januar zu rechnen ist.

Das liegt an der Hilfestellung, die die Politiker den kleinen Unternehmen mit dem letztjährigen Wachstumspaket an die Hand gegeben hat. Darlehenszeiten für die kleinsten Betriebe wurden verlängert, und Unternehmen mit einem Umsatz von weniger als 5 Mio. Kronen können ab 2014 die Umsatzsteuer quartalsweise anmelden statt monatlich.

„Der Vergleich der 2014er-Zahl mit der von 2013 kann also nur unter Vorbehalt verglichen werden. Es ist jedoch nicht so, dass der Umsatz der Kleinbetriebe vollständig aus der Statistik fallen, doch diese basiert auf einer vorläufigen Schätzung, noch nicht auf tatsächlichen Zahlen ‒ und wird daher mit den kommenden Berechnungen revidiert. Wir gehen davon aus, dass besonders die kleinen, örtlich ansässigen Handwerksbetriebe, die nun ihre Umsatzsteuer quartalsweise abrechnen, den Löwenanteil bei den Reparaturen von Sturmschäden und anderen steuerbegünstigten Handwerksleistungen ausmachen. Daher werden sich die Januarzahlen vermutlich und hoffentlich verbessern, wenn wir die tatsächlichen Zahlen erhalten‟, lautet Bo Sandbergs Einschätzung.

Quelle: Licitationen.dk

 

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