Sechs Bauunternehmen hatten sich um die Präqualifikation für den Bau des Schiffstunnels beworben. Nun sind vier von ihnen eingeladen worden, ein Angebot abzugeben.

„Wir haben eine gründliche Bewertung der interessierten Bieter vorgenommen und freuen uns, dass wir nun vier starke Bauunternehmens-Gruppierungen in den Wettbewerb um den Bau des weltweit ersten Schiffstunnels einbeziehen können. Mit vier Bietern ist ein guter Wettbewerb gesichert, was sich sowohl auf den Preis als auch auf die Qualität auswirken wird‟, sagt Einar Vik Arset, Direktor der norwegischen Küstenverwaltung Kystverket.

Vier Konsortien sind für den Bau des weltweit ersten Schiffstunnels präqualifiziert. Bild: Kystverket /Multiconsult/ Link arkitektur

Das Projekt Stad Schiffstunnel wurde als Gesamtauftrag mit Präqualifikation und Verhandlungen ausgeschrieben. Kystverket erhielt sechs Bewerbungen zur Teilnahme am Wettbewerb. Diese wurden hinsichtlich der im Ausschreibungsdokument festgelegten Qualifikationsanforderungen bewertet, darunter technische und fachliche Qualifikationen. Vier Unternehmen haben die Anforderungen erfüllt und wurden eingeladen, ein Angebot einzureichen.

Vier qualifizierte Konsortien

  • Arbeitsgemeinschaft: Skanska Norge AS und Vassbakk og Stol AS (Norwegen)
  • AF Gruppen Norge AS (Norwegen)
  • Eiffage Génie Civil (Frankreich)
  • Arbeitsgemeinschaft: Acciona Construcción S.A. und Bertelsen & Garpestad AS (Spanien/Norwegen)

Damit sind zwei chinesische Arbeitsgemeinschaften aus dem Wettbewerb ausgeschieden.

Strenge Qualifikationsanforderungen

„ Die Qualifikationsanforderungen sind zwingend. Für die Bauunternehmen ging es in dieser Phase darum, ihre technischen und fachlichen Qualifikationen anhand von Referenzprojekten nachzuweisen. Die vier weitergekommenen Bieter haben diese Anforderungen erfüllt, während die beiden ausgeschlossenen Unternehmen qualitative Mängel aufwiesen‟, erklärt Harald Inge Johnsen, der Projektleiter.

Sollte die schriftliche Dokumentation eines Bieters die Qualifikationsanforderungen nicht erfüllen, muss er laut Vergaberegelwerk abgelehnt werden. „Die Bewertung von Kystverket ergab, dass die beiden ausgeschlossenen Bieter nicht ausreichend Erfahrung mit relevanten Arbeiten und deren Komplexität nachweisen konnten. Insbesondere fehlte es an Erfahrung mit Injektionsarbeiten in extrem hartem Gestein sowie der Planung und Umsetzung von Wasser- und Frostsicherung‟, so Johnsen.

Neben den technischen und fachlichen Qualifikationen wurden die Bieter auch hinsichtlich finanzieller und ethischer Anforderungen bewertet. Zudem mussten alle erforderlichen Zertifikate vorliegen.

Informationsveranstaltung im März – Angebotsphase beginnt

Die vier qualifizierten Bieter sind zu einer Veranstaltung am 10. und 11. März in Stad eingeladen. Dort erhalten sie weitere Informationen über das Projekt, einschließlich einer Besichtigung der Gebiete rund um den Schiffstunnel. „Ziel der Veranstaltung ist es, die Tunnelbereiche zu zeigen, Herausforderungen und Risiken zu beleuchten und Fragen zu beantworten. So können die Bieter bestmöglich darauf vorbereitet werden, fundierte Angebote für den Bau des Schiffstunnels abzugeben‟, sagt Johnsen.

Weiterer Verlauf des Vergabeverfahrens

Die ersten Angebote sollen bis zum 1. Juni eingereicht werden. Anschließend werden diese bewertet und in mehreren Verhandlungsrunden optimiert, bevor das wirtschaftlich beste Angebot gemäß den Vergabekriterien ausgewählt wird.

Das Ziel ist, den Vertrag im Herbst 2025 zu unterzeichnen und die Bauarbeiten 2026 zu starten. Voraussetzung dafür ist, dass die eingehenden Angebote im Rahmen der veranschlagten Kosten bleiben. Die Bauzeit wird von Kystverket auf etwa fünf Jahre geschätzt.

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