Die Zahl der Baubeginne ist im Januar im Vergleich zum Vorjahr gestiegen, wie der aktuelle Baubeginnindikator von Byggfakta zeigt. Während sich der Wohnungsbau weiter erholt – wenn auch hauptsächlich in Stockholm – bleibt die Entwicklung im übrigen Immobiliensektor rückläufig.

Moderates Wachstum der Baubeginne

Der Baubeginnindikator erfasst Baubeginne für alle Neubauten mit Ausnahme von Anlagen und Infrastruktur. Zwischen Dezember und Januar stieg er um 0,6 Prozent. Insgesamt stagnierte die Entwicklung in den letzten zwei Jahren weitgehend. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag die jährliche Wachstumsrate bei 3,1 Prozent.

Baubeginne insgesamt (gelb), Wohnungsbau (blau), sonstige Immobilien (grün). Quelle: Byggfakta

„Angesichts der gesunkenen Zinsen und der beginnenden Konjunkturerholung hätte man in den vergangenen Monaten mit einem deutlicheren Anstieg der Baubeginne gerechnet. Möglicherweise sorgen die weiterhin hohen Kosten und eine anhaltende Vorsicht für die Zurückhaltung“, sagt Tor Borg, Leiter der Analyseabteilung bei Citymark Analys und Byggfakta.

Wohnungsbau in Stockholm zeigt leichte Erholung

Der Baubeginnindikator für den Wohnungsbau stieg im Januar um 0,2 Prozent. Im Vergleich zum Januar des Vorjahres lag er 15,6 Prozent höher. Trotz dieser positiven Entwicklung befindet sich der Wohnungsbau bereits seit über einem Jahr in einer Erholungsphase, bleibt aber weit unter früheren Niveaus.

„Der Wohnungsbau hat sich von den Tiefstständen entfernt und die Erholung scheint anzuhalten. Diese konzentriert sich jedoch stark auf Stockholm. In anderen Teilen des Landes verharren die Baubeginne weiterhin auf einem Rekordtief. Zudem verläuft die Erholung so langsam, dass es Jahre dauern wird, bis eine normalere Bautätigkeit erreicht wird – vorausgesetzt, das derzeitige Tempo hält an“, so Tor Borg.

Wohnungsbaubeginne 2024

Die Baubeginnindikatoren korrelieren stark mit den offiziellen Investitions- und Baustatistiken. Sie gelten zudem als Frühindikatoren, da Veränderungen der Indikatoren in der Regel zeitlich vor den offiziellen Zahlen eintreten. Damit lassen sie sich für kurzfristige Prognosen zur Bauentwicklung nutzen.

Wird der Baubeginnindikator für Wohnungsbau um die Kostenentwicklung gemäß dem Baukostenindex bereinigt, ergibt sich ein verlässlicher Indikator für die Zahl der Baubeginne.

„Die Indikatoren zeichnen ein schwächeres Bild des Wohnungsbaus als die offiziellen Statistiken. Derzeit signalisiert der kostenbereinigte Indikator für 2024 eine Jahresrate von knapp 24.000 Wohnungsbaubeginnen. Diese Rate soll im ersten Halbjahr 2025 auf 25.000 steigen“, erläutert Tor Borg.

Rückgang im übrigen Immobilienbau

Der Baubeginnindikator für den sonstigen Immobilienbau stieg im Januar um 0,9 Prozent, lag jedoch 2,4 Prozent unter dem Wert des Vorjahresmonats. Korrekturen der vergangenen Monate ändern nichts am Gesamtbild einer beginnenden Abschwächung.

„Der Immobilienbau außerhalb des Wohnungssektors erlebte von Mitte 2021 bis Mitte 2023 einen starken Anstieg und stabilisierte sich anschließend für ein Jahr auf hohem Niveau. In den letzten sechs Monaten zeigen sich jedoch zunehmend Anzeichen eines Rückgangs. Besonders im kommerziellen Segment gehen die Baubeginne zurück, während öffentliche Investitionen in etwa unverändert bleiben“, so Tor Borg.

Kosten für Neubauprojekte

Die geschätzten Baukosten (ohne Grundstückskäufe) für in den letzten zwölf Monaten gestartete Wohnungsbauprojekte, die in der Byggfakta-Projektdatenbank erfasst sind, belaufen sich auf 42,2 Milliarden Kronen. Das entspricht einem Anstieg um 1,3 Milliarden Kronen gegenüber der vorherigen Zwölfmonatsperiode.

Die Baukosten für sonstige Immobilien – darunter Gewerbe-, Industrie- und Logistikgebäude, Bürogebäude, Hotels und Restaurants sowie Sozialimmobilien – summieren sich auf 82,7 Milliarden Kronen, was einem Rückgang um 19,6 Milliarden Kronen entspricht.

Quelle: Byggvärlden

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