Die Einweihung der Festen Fehmarnbeltquerung 2029 wird ohne Züge stattfinden. Jedenfalls ohne Züge, die durch den Tunnel und auf der deutschen Seite weitere auf das Festland bis nach Lübeck fahren. Das geht aus einer Information des Verkehrsausschusses von Verkehrsministerin Trine Bramsen hervor.

Darin heißt es: „Die DB Netz AG hat erklärt, dass die Eisenbahnanlage auf deutscher Seite im Dezember 2029 fertiggestellt sein wird, also einige Monate nach der Fertigstellung des Tunnels.‟

Die DB Netz AG ist für Bau und Ausbau der 88 Kilometer langen Schienenanbindung zwischen dem Fehmarnbelttunnel und Lübeck zuständig. Als Dänemark und Deutschland 2008 den Staatsvertrag über die feste Querung unterzeichneten, verpflichtete sich Dänemark, den Tunnel zu bauen und zu zahlen. IM Gegenzug sollte Deutschland die Infrastruktur auf deutscher Seite verbessern.

Die Verkehrsministerin ist verärgert über den Verzug, der ihrer Meinung nach einen Verstoß gegen den Staatsvertrag darstellt. „Dieser Verzug ist nicht in Ordnung, weder für die dänischen Bürger noch für die deutschen Bürger oder alle anderen, die den Tunnel nutzen wollen.‟

Ist der Zeitplan für die Schienenanbindung zu optimistisch?

Bisher beträgt die Verzögerung einige wenige Monate. Doch die Bauherrin Femern A/S hält den Zeitplan für die Schienenanbindung auf deutscher Seite für optimistisch: „Der vorliegende Zeitplan für die Inbetriebnahme der vollständig ausgebauten Bahnstrecke 2029 basiert auf einem Best-Case-Szenario‟, heißt es da, und weiter: „Die komplizierten deutschen behördlichen Genehmigungsprozesse bringen ein erhebliches Risiko für Verzögerungen mit sich.‟

Bei der DB Netz AG hält man jedoch am Termin Ende 2029 fest. „Wir hoffen sehr, dass wir unseren Teil der Festen Fehmarnbeltquerung Ende 2029 fertigstellen können.‟

Für die Schienenanbindung muss ein Ersatzbauwerk für die Fehmarnsundbrücke her, weil diese die Verkehrslasten nicht aufnehmen kann. EIn Absenktunnel ist geplant. Bild: Charlie1952OH / Wikimedia Commons

Verzögerungen bei Genehmigungsprozessen

Insgesamt sollen 99 Kilometer Doppelgleis gebaut werden, dazu ein Tunnel zwischen dem Festland und der Insel Fehmarn. Doch für den Bau der Bahn gibt es immer noch keine Genehmigung. Die DB Netz AG rechnet damit, dass Ende 2026 alle Baugenehmigungen vorliegen werden.

Der Genehmigungsprozess hat sich verzögert, weil der Bundestag einen besseren Lärmschutz entlang der Strecke beschlossen hatte. Daher musste die DB Netz AG einen Teil der Baugenehmigungsanträge zurückziehen und anpassen.

In einem Gespräch will die dänische Verkehrsministerin nun mit ihrem deutschen Kollegen den Zeitplan der deutschen Bahnanbindung besprechen, um weitere Verzögerungen zu vermeiden.

Quelle: Building Supply DK

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