Letzte Woche hat die Europäische Kommission entschieden, das Fehmarnbelt-Projekt mit 123,5 Millionen Euro für den Bau der dänischen Schienenanbindung von Ringsted, südwestlich von Kopenhagen, in Richtung des zukünftigen Fehmarnbelt-Tunnels zu fördern. Das Fehmarnbelt Business Council (FBBC) begrüßte die Entscheidung.

FBBC-Vorsitzender Siegbert Eisenach sagte dazu: „Die Entscheidung unterstreicht den zutiefst europäischen Gedanken des gesamten Fehmarnbelt-Projekts. Damit wird Europa weiter zusammenwachsen und eine entscheidende Hürde für den Austausch von Menschen und Gütern beseitigen. Der Tunnel reduziert die Transportzeiten nicht nur zwischen den Metropolregionen Kopenhagen und Hamburg, sondern auch in der weiteren Fehmarnbelt-Region signifikant. Er wird Skandinavien mit Mitteleuropa verbinden.“

Michael Svane, Vize-Vorsitzender des FBBC, fügte hinzu: „Selbstverständlich sind wir hocherfreut, dass das Fehmarnbelt-Projekt eine so starke Unterstützung auf europäischer Ebene erhält. Der Fehmarnbelt-Tunnel und die Investitionen in die Schienenanbindung auf der dänischen und deutschen Seite werden die Bedingungen für die gesamte Region verändern. Besonders der Schienenverkehr kann deutlich attraktiver werden, und mit seiner Nutzung lässt sich der Ausstoß von klimaschädlichen Treibhausgasen reduzieren. Das Projekt trägt nicht nur dazu bei, dass der Verkehr in der Region umweltfreundlicher wird – auch Pendler profitieren von verbesserten Anbindungen.“

Während der Fehmarnbelt-Tunnel selbst bereits von entscheidender Bedeutung ist, kann er für sich allein noch nicht die volle Wirkung entfalten, unterstrich Eisenach: „Wir müssen die Infrastruktur in der erweiterten Fehmarnbelt-Region verbessern, um das Potenzial des Fehmarnbelt-Tunnels voll auszuschöpfen. Die Behörden in Deutschland, Dänemark und Schweden müssen sowohl die Hinterland-Anbindungen als auch den Tunnel selbst priorisieren. Wir werden weiterhin die laufenden Planungen und künftige Projekte eng begleiten und uns gemeinsam als Stimme der Wirtschaft in der Fehmarnbelt-Region einbringen.“

Michael Svane wies auf die Bedeutung der Infrastruktur in der erweiterten Fehmarnbelt-Region hin: „Auf beiden Seiten des Fehmarnbelts arbeiten wir an der Vision einer nordeuropäischen Wachstumsregion. Die dänische Schienenanbindung ist bereits im Bau und unsere Vision wird Stück für Stück Wirklichkeit.“ Der Bau des Fehmarnbelt-Tunnels solle bekanntlich 2020 beginnen. Die Planungen für die deutsche Schienenanbindung von Puttgarden nach Lübeck und darüber hinaus seien weit vorangeschritten, sagte Svane. Er unterstrich, dass es wichtig sei, die Metropolregionen und Wachstumskerne durch leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur miteinander zu verbinden.

Das Fehmarnbelt-Projekt, eines der Leuchtturmprojekte der Europäischen Kommission, soll helfen, den Flaschenhals im skandinavisch-mediterranen Korridor zu beseitigen. Es zählt zu einem der 39 Projekte, die insgesamt eine Milliarde Euro über die sogenannte Connecting Europe Facility (CEF) in der jetzigen Förderrunde erhalten. Die Mitgliedsstaaten müssen den Vorschlag der Kommission nun formal in einer Sitzung am Dienstag, den 12. Dezember 2017 bestätigen. Die Annahme des Beschlusses durch eine Kommissionsentscheidung erfolgt im Anschluss.

Quelle: Fehmarnbelt Business Council
Bild: Femern A/S

 

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert