Dass Schweden für die internationale Baubranche ein interessanter Markt ist, ist längst kein Geheimnis mehr. Und so verwundert es nicht, dass über 240 Teilnehmer die Gelegenheit nutzten, sich über die laufenden und geplanten Infrastrukturprojekte in Schweden zu informieren und sich bei B2B-Meetings als Lieferant vorzustellen.
Zahlreiche internationale große und kleinere Bauunternehmen fanden den Weg nach Malmö zum International Suppliers Day, den die schwedische Verkehrsbehörde Trafikverket am 22.11. veranstaltete. Auch aus Deutschland waren einige Unternehmen vertreten, neben zahlreichen Akteuren aus ganz Europa, vor allem aus Italien.
Bevor am Nachmittag die B2B-Meetings durchgeführt wurden, informierten vormittags die Projektmanager ausführlich über einige der Projekte, die in Schweden in den nächsten 10-15 Jahren ausgeführt werden sollen. Dabei lag der Schwerpunkt auffällig stark auf dem Bereich Schiene. Neue Verbindungen und der Ausbau des Streckenetzes auf Hochgeschwindigkeitstrassen sollen die Metropolregionen verbinden und an das Umland anschließen und darüber hinaus Kapazitätsprobleme auf den überlasteten Strecken beheben.
Die wichtigsten Projekte im Bereich Bahn sind:
- East Link (2017-2028, Ausschreibungen bis 2021), 5,5 Mrd. EUR
- Göteborg – Borås (Baubeginn 2020, Ausschreibungen 2018-2020), 3,5 Mrd. EUR
- Machbarkeitsstudie für Hochgeschwindigkeitsstrecke Linköping – Borås und Jönköping – Malmö
- Mälaren-Line (Baubeginn einiger Abschnitte bereits erfolgt, Ausschreibungen 2017-2018), noch 700 Mio. von 1,4 Mrd. EUR
- West Link (2 Abschnitte bereits vergeben, 3 stehen noch aus, Ausschreibungen 2017-2018 und 2019)
Die wichtigsten Projekte im Bereich Straße sind:
- E4 Stockholm-Umfahrung (Bau bis 2016, Ausschreibungen 2017), 3,1 Mrd. EUR
- E10 Kiruna Verlegung wegen Eisenmine, 50 Mio. EUR
- E12 Umeå Neue Rinstraße (Neu- und Ausbau), 120 Mio. EUR
Neben diesen Projekten wurde auf zahlreiche weitere Möglichkeiten im Rahmen kleinerer Projekte bzw. auf erhebliche Investitionsvolumen im Bereich der Instandhaltung hingewiesen.
Mehrfach wurde betont, dass Trafikverket Wettbewerb schaffen und einen internationalen Markt anziehen will – gerade deutschen Unternehmen mit fachlicher Spezialisierung und Kompetenz bieten sich hier immense Chancen.
In den nächsten Tagen informiert Skand.Baunews näher über die vorgestellten Projekte. Allgemeine Lieferanteninformationen finden Sie auch auf Englisch auf den Seiten von Trafikverket unter www.trafikverket.se.