Svinesundbrücke zwischen Schweden und Norwegen
Über die Svinesundbrücke verbindet die E6 Schweden und Norwegen.

 

„Es hat lang gedauert, aber jetzt ist sie endlich fertig‟, freut sich Beng Wolffram, ehemaliger Leiter der Straßenbaubehörde von Göteborg und der Provinz Bohuslän. In seinen 24 Jahren im Straßenbau hat Wolffram hart dafür gearbeitet, einen sichereren Weg durch die Provinz Bohuslän an der schwedischen Westküste zu bauen. Als er 1978 seinen Posten antrat, war der Zustand der Straße zwischen Kode und der norwegischen Grenze katastrophal.

Es dauerte einige Jahre, bis es ihm gelang, Vertreter der Regierung aus Stockholm nach Bohuslän zu locken, damit diese sich einen Eindruck vom Zustand der Straßen an der Westküste machen konnten.

Seit 2002 ist Wolffram pensioniert, doch er hat weiter an sämtlichen Einweihungszeremonien beim Autobahnbau quer durch Bohuslän teilgenommen. Und bei den meisten Abschnitten hatte er ‒ mindestens in der Planungsphase ‒ seine Finger im Spiel. Und nicht selten hatte er es mit hartnäckigem Widerstand von Umweltaktivisten und Anwohner zu tun. Einmal musste sogar ein ganzes Haus versetzen.

Rückschlag durch Erdrutsch

Einen Rückschlag musse Wolffram 2006 erleben, als am 20. Dezember 2006 ein mehrere Hundert Meter langer Erdrutsch abging und Straße und Gleise mit sich riss. Mehrere Autos wurden ebenfalls mitgerissen, doch zum Glück wurde niemand ernsthaft verletzt.

Zu der Autobahn gehört auch Schwedens erste Wildbrücke, eine Brücke über die Autobahn, mithilfe derer Wildtiere die Straße überqueren sollen.

„Viele waren skeptisch‟, so Wolffram. „Sie glaubten nicht, dass das funktionieren würde. Aber es dauerte nicht lange, bis die Tiere den Übergang fanden. Und soweit ich weiß, nutzen sie ihn immernoch.‟

Brückenschläge

Ein wichtiger Teil des Baus war eine neue Brücke bei Svinesund. „Die war wirklich wichtig. An der Grenze nach Norwegen kam es immer wieder zum Verkehrschaos aufgrund des Verkehrs des Einkaufszentrums, das nahe der E6 lag. Die Straßen waren sehr eng, es kam immer wieder zu sehr langen Staus.‟

Hier erinnert sich Wolffram an eine pompöse Einweihungszeremonie. Die Brücke sollte am 7. Juni 2005 eröffnet werden, rechtzeitig zum Jahrestag der Auflösung der Union zwischen Norwegen und Schweden 1905. Damit aber beide Königshäuser vor Ort sein und sich auf der Mitte der Brücke begegnen konnten, wurde die Öffnung der Brücke auf den 10. Juni verschoben.

Doch Wolfframs Favorit ist die Brücke bei Uddevalla. „Darauf bin ich stolz. Das ist vielleicht nicht die schönste Brücke der Welt, auf jeden Fall aber die schönste Brücke schwedens.‟ Die Brücke sei so geschwungen, dass sie sich ideal in die Umgebung einfüge. Dadurch kann man die gesamte Brücke ansehen, wenn man sich ihr nähert.

Einweihung des letzten Teilabschnitts

Jetzt werden also die letzten sieben Kilometer Autobahn auf der 200 km langen Strecke zwischen Göteborg und der norwegischen Grenze eingeweiht. Und auch hier hatte es immer wieder Schwierigkeiten mit der Streckenführung gegeben, weil die Strecke durch ein Unesco-Welterbegebiet mit Felszeichnungen, Gräbern aus der Bronzezeit, Grabfeldern sowie landwirtschaftlicher und dörflicher Bebauung führt. Schon 2002, kurz vor Wolfframs Pensionierung, wurde die Strecke geplant. „Eine meiner letzten Amtshandlungen war, bei der Regierung einen Vorschlag einzureichen, wie die Strecke durch das Welterbegebiet geführt werden sollte.

Am Montag wird der letzte Abschnitt der E6 durch Infrastrukturministerin Anna Johansson eingeweiht.

Quelle: Bohusläningen.se
Bild: Vetle Houg / Wikimedia Commons

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