In einer Analyse im Auftrag des Verkehrsministeriums kommt das Beratungsunternehmen Incentive zu dem Schluss, dass der volkswirtschaftliche Gewinn der Fehmarnbelt-Querung bei 5,4 Prozent liegen wird. Für Danemark ist das Projekt ein gutes Geschäft.

Der Bericht, der am Donnerstag veröffentlicht worden ist, kommt zu dem Schluss, der volkswirtschaftliche Gewinn der Tunnelverbindung zwischen Dänemark und Deutschland liege für Dänemark bei 5,4 Prozent, für Europa bei 5 Prozent. Die Mindestanforderung der Produktivitätskomission der Regierung für öffentliche Bauinvestitionen liegt bei 4 Prozent.

Das ist allerdings doch ein Unterschied zu den 14 Prozent, die das Land durch die Brückenverbindung über den Großen Belt gewonnen hat und die mehrere Politiker dazu verleitet hat, billigere Brückentickets vorzuschlagen.

Kritiker wiesen in den letzten Jahren darauf hin, dass die bis dato einzige volkswirtschaftliche Analyse der Fehmarnbelt-Querung 10 Jahre alt sei. Unter anderem ein Professor für Verkehrswirtschaft der Dänischen Technischen Universität kritisierte, Entscheidungen zu Dänemarks größter Investition sollten auf der Basis „veralteter Voraussetzungen‟ getroffen werden.

Jetzt nach der Ergänzung einer aktualisierten Entscheidungsgrundlage „kann die Beschlussfindung zum Fehmarn-Projekt stattfinden, wie sie es sollte‟, so der Professor Mogens Fosgerau.

Früher wurde der volkswirtschaftliche Gewinn auf 6 Prozent geschätzt. Der Rückgang auf jetzt 5,4 Prozent ist darin begründet, dass an mehreren Stellen der neuen Berechnungen vorsichtigere Schätzwerte angenommen wurden.

Das Beratungsunternehmen Incentive berücksichtigt in der neuen Berechnung beispielsweise, dass das Fährunternehmen Scandlines, das heute die Verbindung zwischen Rødby und Puttgarden bildet, erhebliche finanzielle Einbußen erleiden wird, wenn eine fährfreie Fahrt möglich ist. Daneben wurden in der neuen Entscheidungsgrundlage großere wirtschaftliche Reserven einkalkuliert.

Ein einfaches Ticket für die Fähre zwischen Rødby und Puttgarden kostet zwischen 300 und 700 DKK (ca. 40-94 EUR). Für die Fahrt durch den Tunnel veranschlagt die Betreibergesellschaft Femern A/S 484 DKK (65 EUR) für einen PKW.

Dadurch lässt sich der Rückzahlungszeitraum für das Projekt auf 32-37 Jahre kalkulieren.
 

Quelle: Ingeniøren.dk
Bild: Femern A/S

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