Die Ausarbeitung eines zuverlässigen Modells für Passagier- und Autoverkehr für eine eventuelle feste Querung über den Kattegat hat sich als schwieriger herausgestellt als erwartet. Das Verkehrsinstitut der Technischen Universität Dänemark (DTU Transport) erklärte jetzt gegenüber dem Verkehrsministerium, dass die aktuelle Version des Landverkehrsmodells, die im November veröffentlicht wurde, nicht die glaubwürdigen Ergebnisse geliefert hat, die man erwartet hatte.

„Entgegen den Erwartungen haben die Analysen leider in einigen Bereichen Ergebnisse gezeigt, die andeuten, dass die veröffentlichte Version nicht über ausreichende Qualitätssicherung verfügt‟, heißt es in einem Informationsblatt von Institutsleiter Niels Buus Kristensen an das Verkehrsministerium. Das DTU Transport schreibt, die Testläufe hätten Resultate ergeben, die „unserem allgemeinen Fachwissen über das Verkehrsverhalten‟ widersprechen.

Verkehrsminister Magnus Heunicke (Sozialdemokraten) entschuldigte sich in einer Antwort an die Linken für diese Situation, unterstrich aber, dass man diese fachliche Einschätzung nicht einfach ignorieren könne. Er betonte, dass es derzeit keine anderen Modelle gebe, die die Verkehrseffekte eines Projektes wie der Kattegatquerung beschreiben könnten, das so grundlegend in die Infrastruktur Dänemarks eingreife.

„Kurz gesagt geht es bei den modelltechnischen Herausforderungen um Prognosen zur Entscheidung des Passagier- und Autoverkehrs zwischen der Querung über den Großen Belt und der eventuellen Kattegatverbindung. Hier werden Tarifniveau und -struktur von großer Bedeutung für das Ausmaß des Verkehrs über eine Kattegatquerung sein und damit ebenfalls für das Potenzial für eine Nutzerfinanzierung. Das liegt daran, dass durch die Kattegatquerung eine neue Route entsteht, bei der die Entscheidung der Verkehrsteilnehmer zwischen ihr und der Querung über den Großen Belt vom Preis der Reise (gemessen in Zeit und Geld) abhängig ist. Daher ist eine genaue Quantifizierung der Preissensitivität der Verkehrsteilnehmer bei der Entscheidung für eine Strecke erforderlich, was bisher eine Reihe von fachlichen Herausforderungen nach sich gezogen hat‟, schrieb Magnus Heunicke.

„Dazu kommt die grundlegende fachliche Herausforderung, dass eine Kattegatquerung erhebliche Einsparungen bei der Reisezeit sowohl für den Straßen- als auch für den Schienenverkehr bedeutet. Das stellt größere Anforderungen an die Eigenschaften des Landverkehrsmodells, als wenn nur eine Verbesserung der vorhandenen Infrastruktur berechnet werden sollte, die zu geringeren Einsparungen bei der Reisezeit führt‟, so der Minister.

Laut DTU Transport soll in der fünften Kalenderwoche bekannt gegeben werden, wann das Landverkehrsmodell zur Analyse einer Kattegatquerung fertig sein wird.


Bisher ist eine Querung des Kattegat nur per Fähre möglich.

Quelle: Licitationen.dk

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