Am 5. Mai präsentiert der dänische Minister für Klima, Energie und Bau Rasmus Helveg Petersen (Sozialliberale) eines neues Strategiepapier für Energiesanierungen, die den Energieverbrauch für Heizung in vorhandenen Gebäude um bis zu 35 Prozent reduzieren sollen.

Das Konzept enthält 21 konkrete Initiativen, die energetische Sanierungen in Gewerbegebäuden, öffentlichen Gebäuden, Ein- und Mehrfamilienhäusern fördern sollen. Der Minister erwartet, dass die Initiativen den Netto-Energieverbrauch für Warmwasser und Heizung in bestehenden Gebäude bis 2050 um 35 Prozent reduzieren werden. „Die Strategie zur energetischen Sanierung ist ein wesentlicher Meilenstein bei der Umstellung zu einer energieeffizienten Gesellschaft. Wir senden damit ein wichtiges Signal sowohl an Eigentümer als auch an die Bauindustrie. Dies wird die Branche hoffentlich für langfristige Investitionen in neue technologische Lösungen nutzen‟, so Rasmus Helveg Petersen.

Freiwillige Energieklassen

Unter anderen schlägt die Regierung vor, dass freiwillige Energieklassen für bestehende Gebäude eingeführt werden, die den Eigentümern konkrete Anhaltspunkte bieten, wenn diese energetisch sanieren möchten. Daneben sollen die Energiekriterien für Fenster und andere Teile der Gebäudehülle erhöht werden. Gemäß einem weiteren Vorschlag soll die Verordnung zur Energiekennzeichnung gestärkt werden, damit diese einen größeren Anreiz zur energetischen Sanierung darstellt. Künftig sollen Wohnungssuchende direkt in der Wohnungsanzeige auf die jeweile digitale Energiekennzeichnung klicken und sich so einen Überblick für die Ökonomie des Gebäudes verschaffen können.

40 Organisationen

Das Konzept für energetische Sanierungen wurden in Zusammenarbeit mit mehr als 40 Organisationen in der Bau-, Energie- und Finanzierungsbranche sowie einer Reihe von wissenschaftlichen Institutionen entwickelt, die Empfehlungen zur Senkung des Energieverbrauchs in bestehenden Gebäuden enthielten. Auch der Hauptverband der dänischen Bauwirtschaft Dansk Byggeri lieferte Input für den umfassenden Ideenkatalog, der die Grundlage für die Ausarbeitung der Strategie bildete. Der Geschäftsführer des Verbandes Michael H. Nielsen lobte den Minister für die Übernahme vieler der Vorschläge, die die Akteure gemacht hatten.

„Wir haben lange nach einer Gesamtstrategie in diesem Gebiet gesucht, und wir freuen uns, dass diese nun kommt. Wir sehen jedoch, dass die Strategie wenige ökonomische Anreize für Eigentümer bietet. Außerdem hätten wir uns konkretere Zielsetzungen sowie Teilziele bis 2020 oder 2030 gewünscht.„

Sichere Rahmenbedingungen

Beim Verband der Dänischen Bauindustrie DI Byg begrüßte Branchenvorstand Elly Kjems Hove die Strategie. „Erhöhte Energieeffizienz in Gebäuden ist eines der wesentlichsten Einsatzgebiete in der Bestrebung, die ambitionierten Klima- und Energieziele der Regierung zu erreichen. DI Byg befürwortet, dass die Strategie für energetische Sanierungen langfristig ausgelegt ist und dadurch der Baubranche die Rahmenbedingungen sichert, die die Entwicklung tragfähiger Geschäftsmodelle ohne kurzsichtige Stop-and-Go-Verordnungen ermöglicht.‟

Energieeinsparungen in Gebäuden werden am einfachsten und am preisgünstigsten erreicht, wenn sie parallel zur laufenden Instandhaltung und Renovierung der Gebäude durchgeführt werden. Die Strategie baut daher darauf, auf, dass energetische Sanierungen im Rahmen der allgemeinen Instandhaltungsmaßnahmen und damit Schritt für Schritt über einen längeren Zeitraum geschehen.

Inhalt der Strategie (Auszug)

  • Aktualisierung der Energieanforderungen an Gebäudehülle, Fenster und Installationen in Gebäuden
  • Sicherstellung der Einhaltung der Bauvorschriften
  • Einrichtung freiwilliger Energieklassen für bestehende Gebäude
  • Aktualisierung der Energieanforderungen an Neubauten
  • Stärkung des Informations- und Kommunikationseinsatzes zu energetischer Sanierung und Energieeffizienz
  • Zielgerichtetere Energieeinsparungen der Energiegesellschaften
  • Effektive und zielgerichtete Energiekennzeichnungsverordnung für Gebäude
  • Förderungen der Finanzierungsrahmen für energetische Sanierungen
  • Entwicklung einer baupolitischen Strategie

 

Quelle: Licitationen.dk

Foto: ehuth  / pixelio.de

Schreiben Sie einen Kommentar

Ihre E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert