Seit dem 5. Mai liegen die deutschen Antragsunterlagen für das Planfeststellungsverfahren für die Feste Fehmarnbelt-Querung öffentlich aus. Bürger, Behörden und Umweltorganisationen haben jetzt einen Monat Zeit, dagegen Einwendungen vorzubringen. Online sind die Dokumente schon seit sechs Monaten abrufbar.

Die dänische Fehmarn-Gesellschaft ist zuversichtlich, dass der 11.000 Seiten lange deutsche Antrag so gründlich ist, dass er jedwege Kritik berücksichtigt.

„Für den deutschen Antrag haben wir 4 Jahre gebraucht, wir haben dänische, deutsche und internationale Experten zu Rate gezogen. Wir haben viel Geld in die Hand genommen und alle technischen, umweltfachlichen und sicherheitsrelevanten Aspekte untersucht, daher sind wir recht sicher, dass der Antrag benehmigt werden kann‟, so der Vorstandsvorsitzende der dänischen Projektgesellschaft Femern A/S Claus F. Baunkjær.

Aber in Deutschland kann selbst eine verirrte Fledermaus den Bau einer Autobahn stoppen, daher gehen Beobachter davon aus, dass die Widerstände gegen das Projekt den Bau sowohl verzögern als auch verteuern können.

„In Deutschland haben wir erlebt, dass viele Projekte scheitern, weil sie nicht ordentlich vorbereitet waren und daher zugunsten der Klagenden entschieden wurde‟, so Flemming Meyer, sozialpolitischer und umweltpolitischer Sprecher der Partei SSW im schleswig-holsteinischen Landtag. Auch Journalist Siegred Matlok erwartet umfangreiche Proteste vom Naturschutzbund Nabu, von Mitarbeitern der Fährgesellschaften und der norddeutschen Tourismusbranche. „Die Chemie zwischen den Gegnern auf der Insel Fehmarn und der Gesellschaft hinter der festen Querung ist in letzter Zeit immer schlechter geworden. Die Gegner wollen vor die Verwaltungsgerichte und später vor EU-Gerichte ziehen. Daher besteht ein hohes Risiko, dass das Projekt in die Länge gezogen und teurer wird.‟

Claus Baunkjær ist dagegen zuversichtlich, den Zeitplan einhalten zu können, sodass der längste Senktunnel der Welt im Herbst 2021 befahren werden kann. „Unsere Analysen zeigen immer mehr Rückendeckung in Deutschland. Ja, es gibt Widerstand gegen das Projekt, trotzdem glauben wir, dass die Mehrheit für die Verbindung ist.‟

Parallel zur deutschen Genehmigung soll auch das dänische Baugesetz im Frühsommer 2015 genehmigt werden. Die Bauarbeiten sollen im Herbst darauf beginnen, wenn nicht eine lange Kette von Gerichtsverfahren den Prozess verzögert.

 

Quelle: Sjællandske Medier
Bild: Femern A/S

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