Eine normale Stromversorgung des Kjøladalstunnels wäre zu teuer. Daher soll dieser jetzt mithilfe von Solarzellen beleuchtet werden. Damit ist dieser Tunnel wahrscheinlich der erste europäische Tunnel mit Solarstrom. Weitere norwegische Tunnel sollen folgen.
Viele norwegische Tunnel sind nicht mit Beleuchtung ausgestattet, die Autofahrer müssen durch die Dunkelheit fahren. Das ist nicht nur unangenehm für die Fahrer, sondern auch eine Frage der Verkehrssicherheit.
Jetzt soll der Kjøladalstunnel entlang der Landesstraße 13 in der Kommune Hjelmeland als erster norwegischer Tunnel mithilfe von Solarzellen beleuchtet werden. Durchschnittlich 400 Fahrzeuge passieren diesen Tunnel täglich, bisher bei völliger Dunkelheit.
Einmalig in Europa
In einigen asiatischen Ländern wie Burma oder China gibt es Tunnel, die durch eine Kombination von Strom aus Solarzellen und dem normalen Stromnetz beleuchtet werden. Aber abgesehen von diesen Tunneln wird die norwegische Solaranlage einzigartig sein.
„Dies ist einer der ersten Straßentunnel der Welt, und ‒ soweit ich weiß ‒ der erste in Europa ‒, der mit Solarenergie beleuchtet wird‟, erklärt Per Ole Wanvik von der staatlichen Straßenbehörde Statens Vegvesen.
Derzeit arbeitet das Beratungsunternehmen Multiconsult daran, die Anlage zu projektieren und die Ausschreibung für die Installation vorzubereiten. Baubeginn soll im Herbst sein. Was die Anlage kosten wird, ist derzeit noch unklar, aber die Straßenbehörde rechnet mit ca. 1/2 Mio. NOK (ca. 60.000 EUR). Den Tunnel an das normale Stromnetz anzuschließen, hätte rund 2,7 Mio. NOK (320.000 EUR) gekostet. Keine Alternative.
„Auf dieser Strecke gibt es fünf dunkle Tunnel. Die ersten vier sollen normal mit Strom versorgt werden, doch von diesen vier Tunnel bis zum Kjøladalstunnel ist die Distanz so groß, dass es keine Alternative gewesen wäre, den Strom von diesen Tunneln aus zu verlegen.‟
Die Beleuchtung in dem 133 m langen Kjøladaltunnel soll automatisch angehen, wenn Verkehr den Tunnel erreicht.
Quelle: Teknisk Ukeblad
Bild: Statens Vegvesen