Im Herbst reiste ein Ausschuss des Verbandes „Stockholms Byggmästareforening" nach Deutschland, um dort mehr über die für deutsche Unternehmen geltenden Regelungen zum Wohnungsbau und über die Unterschiede zu den schwedischen Standardverträgen AB 04 und ABT 06 zu erfahren.
„Anfangs war die Idee dabei nicht zu vergleichen, wie sich die deutschen und die schwedischen Verträge unterscheiden. Es war uns wichtig zu verstehen, wie deutsche Bauunternehmen ihre Angebote erstellen und was für sie in dieser Situation am wichtigsten ist‟, erklärte Lennart Andersson, Mitglied des Ausschusses.
Doch im Ergebnis dieser Reise kann der Ausschuss dem Vertragskomitee für die Baubranche (Byggandets Kontraktskomitee, BKK) nun berichten, was Schweden von den deutschen Bauregelungen lernen kann, wenn das Komitee in den nächsten Jahren die AB 04 und ABT 06 aktualisiert.
Mehr deutsche Unternehmen in Schweden erwartet
Der Ausschuss geht davon aus, dass in den nächsten Jahren noch mehr deutsche Bauunternehmen Geschäftsmöglichkeiten in Schweden ausloten werden. Der Markt für den Wohnungs- und Wohngebäudebau könnte sich in den nächsten Jahren auf die gleiche Weise für deutsche Unternehmen öffnen, wie es bereits jetzt bei großen Infrastrukturprojekten der Fall ist.
„Wir glauben, dass deutsche Akteure Einflüsse aus ihrem eigenen Regelungen mitbringen, wenn sie sich auf dem schwedischen Markt positionieren‟, so Claes Rising von PEAB, Sprecher des Ausschusses. „Diese Einflüsse sind sehr interessant für uns, wir können viel davon lernen.‟
In Deutschland besuchte der Ausschuss u.a. den schwedischen Konzern NCC, der schon lange auf dem deutschen Markt tätig ist, und den deutschen Konzern Strabag, der aktuell Wohngebäudebau-Projekte in Deutschland und Schweden bearbeitet.
Grundlegende Unterschiede
Der Ausschuss besuchte außerdem den Hauptverband der Deutschen Bauindustrie HDB, um Parallelen und Unterschiede der Standardregelungen der beiden Länder zu untersuchen. Vor allem Regelungen wie die VOB A, B und C unterscheiden sich erheblich von den entsprechenden schwedischen Regelungen. Sie seien wesentlich eindeutiger und unmissverständlich formuliert, es gebe keinen Spielraum für Interpretationen, und die Verantwortung der Bauherren sei klar geregelt, sagte Lennart Andersson.
Quelle: Byggindustrin.se
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