Beim Thema Nachhaltigkeit sollten die Städte in Dänemark das Rad nicht jedes Mal neu erfinden müssen. Eine neue Form der Zusammenarbeit soll andere von den Erfahrungen profitieren lassen und nachhaltiges Bauen jetzt voranbringen.
Die Baubranche belastet die Umwelt in besonderem Maße und wirkt sich damit auch erheblich auf die Finanzen einer Stadt aus, sowohl bei Bau und Unterhaltung von Gebäuden als auch beim Abriss.
Städte, die nachhaltig bauen, haben die Erfahrung gemacht, dass im laufenden Betrieb viel Geld gespart werden kann. Für nachhaltiges Bauen gibt es kein Handbuch, doch Nachhinein haben viele Städte gute Erfahrungen damit gemacht. Von diesen Erfahrungen sollen jetzt andere Städte profitieren. Dafür haben das COK (Center for Offentlig Kompetenceudvikling) und das GBC (Green Building Council) jetzt einige Tagesseminare entwickelt, um diese Erfahrungen zu teilen.
„Wir hoffen, dass kommunale Bauherren von den Erfahrungen derer profitieren können, die bereits nachhaltig bauen, und die Methoden weiterentwickeln, damit wir die Umweltbelastung reduzieren und die Haushalte der Städte entlasten können‟, so Claus Damgaard, Abteilungsleiter beim COK.

Städte legen Anforderungen fest
Städtische Bauherren bauen Schulen, Tageseinrichtungen, Rathäuser und Sporthallen. Man hofft, dass die Städte mit ihren hohen Bauvolumen die gesamte Branche in eine nachhaltigere Richtung voranbringen können, wenn sie Nachhaltigkeit für ihre Projekte fordern.
Der Bau von Gebäuden macht einen großen Anteil am CO2-Ausstoß aus, Bauabfälle bilden etwa ein Drittel des gesamten Müllvolumens, und die Einrichtung und Materialwahl wirken sich auf Gesundheit und Wohlbefinden der Bewohner aus. Dabei haben Bauwerke eine viel höhere Lebensdauer als andere Produkte. Entscheidungen, die heute bei Bauprojekten getroffen werden, können sich in 50-100 Jahren auf die Gesellschaft auswirken.
Und darum geht es bei den Seminaren von COK und GBC. Mette Qvist von GBC erklärt: „Wir erleben ein zunehmendes Interesse seitens der Städte. Sie möchten eine Strategie formulieren, die einen dokumentierten Beitrag zu den UN-Klimazielen leisten, basierend auf der Betrachtung des Life-Cycles von Baumaterialien und der Lebensdauer des Baus im Ganzen. Die Umsetzung einer solchen Strategie beginnt mit internem Kompetenzaufbau. Wir sind überzeugt, dass unsere Zusammenarbeit mit dem COK einen wesentlichen Beitrag dazu leisten kann, mehr Städten gute Strategiebeispiele zu vermitteln. So können wir die nachhaltige Umstellung unserer Branche beschleunigen.‟
Im November 2019 bietet COK und GBC zwei Tagesseminare zu nachhaltigem Bauen für kommunale Bauherren an.
Quelle: Dagens Byggeri