Das schwedische Bergbauunternehmen LKAB und die Kommune Kiruna haben jetzt einen Vertrag über den Umzug der Stadt unterzeichnet. Die Kommune erhält 3,74 Mrd. SEK (ca. 400 Mio. EUR) Entschädigung für den Bau des neuen Stadtzentrums.

Am Donnerstag unterzeichneten die Stadt Kiruna und LKAB den zivilrechtlichen Vertrag zu Gruvstadspark 2 in Kiruna. Der Vertrag war am 2. Juni vom Gemeinderat bewilligt worden.

„Ich bin zufrieden und erleichtert. Wir hatten schon einmal einen kleinen, einfacheren Vertrag aufgesetzt. Aber dieser hier war größer und komplizierter, es ging um ein größeres Gebiet‟, erklärt Kristina Zakrisson, Vorsitzende des Gemeindevorstands von Kiruna.

Der Vertrag beinhaltet eine Summe von 3,74 Milliarden SEK, die die Kommune von LKAB erhält, um ein neues Kiruna aufzubauen. Das heutige Stadtzentrum muss verlegt werden, weil sich aufgrund des Bergbaus dort Risse bilden.

Die Entschädigung umfasst u.a. Infrastruktur und Grundstücke, kommunale Gebäude und Gewerbeimmobilien der Einwohner von Kiruna. Die Gelder werden in mehreren Teilsummen ausbezahlt.

„Mit diesem Vertrag können wir anfangen, das neue Zentrum auf- und das alte abzubauen ‒ das war uns wichtig. Nun geht es darum, mit dem Bau loszulegen. Wir haben geprüft, dass wir mit der Arbeiten auch beginnen können, wenn gegen den Vertrag Widerspruch eingelegt wird“, so Kristina Zakrisson.

Der neue Stadtkern soll etwa 3 km östlich des heutigen platziert werden. Den prestigeträchtigen Auftrag, das neue Zentrum zu entwerfen, haben die Archiktenbüros White, Ghilardi + Hellsten, Spacescape, Vecture Consulting und Evidens BLW erhalten.

Wenn die Kommune nun tatsächlich mit dem Projekt beginnt, werden sie zunächst mit dem Bau des neuen Marktplatzes, der Einkaufsstraße und Wohnungen in dem Gebiet beginnen. Danach sollen Gymnasium, Schwimmbad, Stadthalle und Bibliothek folgen.

Parallel dazu arbeitet die Kommune an einem Entwicklungsplan für das alte Stadtzentrum. Im Herbst werden die Parteien mit Verhandlungen über Sozialwohnungen beginnen, darüber hinaus soll auch im nächsten Jahr der Vorschlag für eine neue Energielösungen fertig sein mit dem Ziel, dass Kiruna Schwedens Stadt mit dem niedrigsten Fernwärmetarif wird.

Wie lange der Umzug der Stadt insgesamt dauern wird, ist laut Aussage der Kommune immer noch unklar, aber nach den Plänen der White Architekten soll die neue Stadt im Jahr 2100 vollständig stehen.

Quelle: Byggvärlden.se
Bild: G. RÚNAR GUDMUNDSSON

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