Die dänische Energiebehörde Energistyrelsen hat das Vergabeverfahren für den Bau von drei neuen Offshore-Windparks eröffnet. Diese könnten die derzeitige Stromproduktion aus Offshore-Windkraft in Dänemark mehr als verdoppeln.
Sowohl dänische als auch internationale Offshore-Windkraftunternehmen sind eingeladen, Angebote für den Bau der drei Windparks einzureichen. Zwei der Parks sollen in der Nordsee westlich des Ringkøbing Fjords entstehen, ein weiterer bei Hesselø im Kattegat. Zusammen sollen sie über eine Mindestkapazität von 2,8 Gigawatt verfügen – das entspricht dem Stromverbrauch von etwa drei Millionen dänischen und europäischen Haushalten.

Die Projekte werden mit einem Fördermodell ausgeschrieben, das auf sogenannten zweiseitigen Differenzverträgen basiert. Diese garantieren den Betreibern einen festen Strompreis und erhöhen somit die Investitionssicherheit.
Staatliche Unterstützung mit Fördergrenze von über 55 Milliarden DKK
Die Windparks können mit einer staatlichen Förderung von bis zu 55,2 Milliarden dänischen Kronen (inkl. MwSt.) rechnen. Die tatsächlichen Förderausgaben hängen jedoch von der künftigen Entwicklung der Strompreise während der 20-jährigen Förderperiode ab und können unter dem Höchstbetrag liegen.
„Nach sorgfältiger Vorbereitung drücken wir jetzt auf den Startknopf, denn wir wollen mehr Offshore-Windkraft in Dänemark“, erklärte Klima-, Energie- und Versorgungsminister Lars Aagaard (M). „Wir haben dem Markt genau zugehört und die Ausschreibung so gestaltet, dass sie Unsicherheiten berücksichtigt, auf die die Branche selbst hingewiesen hat. Ich bin gespannt auf die eingehenden Angebote.“
Reaktion auf gescheiterte Ausschreibung im Jahr 2024
Das aktuelle Verfahren ist eine Reaktion auf die gescheiterte Ausschreibung von 2024. Damals wurden sechs Flächen angeboten, doch für die ersten drei gingen bis zum Ablauf der Frist keine Angebote bei der Energistyrelsen ein.
Für die neuen Windparks gelten eine Reihe von Zugangsvoraussetzungen. Dazu zählen Anforderungen an die Wiederverwendbarkeit der Rotorblätter, Maßnahmen gegen Sozialdumping sowie die Verpflichtung, dass der Hesselø-Park mit einem sogenannten naturintegrierenden Design realisiert wird.
Zudem werden hohe Anforderungen an die Sicherheitsvorkehrungen und Widerstandsfähigkeit der Windparks gegenüber potenziellen Bedrohungen gestellt. Eine umfassende Risikobewertung der Lieferanten ist ebenfalls Teil des Verfahrens.
Die Angebotsfrist für die Flächen Nordsøen Midt und Hesselø endet im Frühjahr 2026, die Frist für Nordsøen Syd im Herbst 2028. Nordsøen Midt und Hesselø sollen bis Ende 2032 fertiggestellt werden, Nordsøen Syd bis Ende 2034.
Quelle: Dagens Byggeri