Trotz steigender Marktanteile in allen Ländern wurde das Wachstum der Stark Group durch ein europäisches Baugewerbe gebremst, das sich nur schwer erholt.

Mit der rückläufigen Konjunktur und Bauwirtschaft in Deutschland hat sich die langjährige Schwächephase im europäischen Bausektor zu dem tiefsten und längsten Abschwung seit den 1990er-Jahren entwickelt. Das schlägt sich im nun veröffentlichten Jahresabschluss der Stark Group für 2024/25 nieder. Die Umsätze stagnieren: Die Wachstumsreise wurde unterbrochen – der Umsatz lag bei 7,8 Milliarden Euro (ca. 57,8 Mrd. DKK), das bereinigte operative Ergebnis betrug 369 Millionen Euro (ca. 2,7 Mrd. DKK). Im Vorjahr konnte die Stark Group zwar den Umsatz erneut steigern, das Ergebnis ging jedoch deutlich zurück.
Transformationskosten belasten Ergebnis
Auch im aktuellen Geschäftsbericht wurde die operative Marge gehalten und ein bereinigtes Betriebsergebnis von 369 Mio. EUR erzielt. Allerdings belasteten Transformationskosten in Höhe von 81 Mio. EUR (ca. 600 Mio. DKK) das ausgewiesene Betriebsergebnis, das letztlich bei 288 Mio. EUR (ca. 2,1 Mrd. DKK) lag. Diese Kosten resultieren insbesondere aus dem jüngsten Großzukauf im Vereinigten Königreich sowie der digitalen Transformation des Unternehmens.
Wachstum in Skandinavien – Rückgang in Deutschland
„Wir haben in allen Märkten Marktanteile gewonnen und unsere ambitionierten Maßnahmen fortgeführt, um das Unternehmen größer und besser zu machen. Das ist uns gelungen, und damit bin ich zufrieden. Sobald die Märkte aus der Negativspirale herauskommen, müssen auch wir wieder Wachstum und bessere Ergebnisse liefern“, erklärt Søren P. Olesen weiter.
In der nordischen Region – dem stärksten und am besten entwickelten Markt der Gruppe – konnte das Unternehmen sowohl Marktanteile als auch Umsatz und Gewinn steigern.
Deutscher Markt seit 2019 um 25 Prozent eingebrochen
Gleichzeitig setzte sich in Deutschland die negative Entwicklung fort: Seit 2019, dem letzten „normalen“ Jahr, ist die Bauaktivität um 25 Prozent gesunken. Trotz gewonnener Marktanteile verzeichnete Stark Deutschland & Austria im zweiten Jahr in Folge einen Rückgang bei Umsatz und Ergebnis.
Großbritannien: Stark UK mit Turnaround
Im März 2023 übernahm die Stark Group das Unternehmen Stark UK und wurde damit zum zweitgrößten Baustoffhändler im Vereinigten Königreich – gemessen am Umsatz vergrößerte sich die Gruppe damit um die Hälfte.
Stark UK befindet sich seit zwei Jahren in einem umfassenden Turnaround. Es wird investiert, um kleinere Standorte zu größeren Einheiten zusammenzuführen, die Logistik zu optimieren und das Produktsortiment für Profihandwerker zu erweitern. Im Geschäftsjahr konnte Stark UK auf vergleichbarer Basis Marktanteile gewinnen, den Umsatz steigern und das Ergebnis verbessern.
„Unsere Strategie wird auf die Probe gestellt“
„Die Märkte testen unsere Strategie und Resilienz. Als Unternehmen behaupten wir uns gut und gewinnen Marktanteile, aber der Aufschwung im Bauwesen lässt in vielen Regionen noch auf sich warten. Unsere Stärke ist unsere geografische Diversifikation – wir konnten in allen Märkten wachsen, unabhängig vom Erholungstempo“, so Olesen. „Wir haben die Mittel, weiter in unser Wachstum zu investieren. Das ist und bleibt unser Kurs. Ziel unserer Strategie ist es, eine führende Position in Europa zu erreichen – landesspezifisch durch den Aufbau der besten und größten Händler für schwere Baustoffe. Das ist uns in den letzten Jahren gelungen. Das vergangene Jahr hat uns noch besser auf künftiges Wachstum vorbereitet.“
Quelle: Dagens Byggeri