27 Anhänge zu den Eurocodes ersetzen veraltete dänische Normen aus den 1980er-Jahren

Grönland hat einen bedeutenden Schritt zur Modernisierung und Zukunftssicherung seiner Bau- und Infrastrukturprojekte unternommen. Künftig gelten auf der Insel 27 neue nationale Anhänge zu den europäischen Konstruktionsnormen, den sogenannten Eurocodes. Sie ersetzen die bisherigen dänischen Normen aus den 1980er-Jahren.

Die neuen Regelwerke berücksichtigen Grönlands besondere geografische, klimatische und rechtliche Rahmenbedingungen – etwa den Permafrost, starke Winde, Schnee, Vereisung und eine oftmals eingeschränkte Infrastruktur. Standardlösungen aus Dänemark oder anderen Teilen Europas reichen unter diesen Voraussetzungen in der Regel nicht aus.

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Maßgeschneiderte Lösungen für extreme Bedingungen

„Grönland ist die größte Insel der Welt mit einem rauen Klima und begrenzter Infrastruktur – das erfordert maßgeschneiderte Lösungen, damit Gebäude den extremen Wetterbedingungen standhalten können“, sagt Erling Richard Trudsø, Chefberater bei Dansk Standard und einer der Initiatoren des Projekts.

Er betont: „Es war entscheidend, dass die neuen Rahmenbedingungen nicht einfach eine Kopie der dänischen Regelwerke sind, sondern in einem grönländischen Kontext funktionieren.“

Entwicklung seit 2009

Das Projekt wurde bereits im Jahr 2009 gestartet und ist nun mit der Fertigstellung aller 27 Anhänge abgeschlossen. Die Anhänge decken zahlreiche Bereiche ab, darunter Gründungen, Erdbebenbeanspruchungen und Lastannahmen sowie Konstruktionen in Beton, Stahl, Verbundbauweise, Holz, Mauerwerk und Aluminium.

Inkrafttreten im Oktober erwartet

Sobald das neue grönländische Baugesetz voraussichtlich im Oktober in Kraft tritt, erhalten die Anhänge offizielle Gültigkeit. Bauakteure haben jedoch schon jetzt die Möglichkeit, sie bei der Planung neuer Projekte zu verwenden.

Quelle: Dagens Byggeri

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