Die Baukosten für die zweite Phase im Projekt um die künstliche Insel Lynetteholm vor Kopenhagen werden erheblich höher sein als ursprünglich kalkuliert. Die Bauherrin By & Havn erklärt die Steigerungen mit externen Faktoren und einer internen Fehleinschätzung.

Illustration der künstlichen Insel Lynetteholm
Bild: By og Havn

Dieser Herausforderung will der Bauträger durch die Aufnahme neuer Kredite begegnen. Man profitiere davon, Anfang des Jahres die Finanzierungskosten des Milliardenprojekts im Blick behalten zu haben.

Ingvar Sejr Hansen, Leiter Sales & Development bei By & Havn, sagte: „Es gibt keine einfache Erklärung dafür, warum das Baubudget höher ist als erwartet. Ein Teil davon ist extern bedingt, und ein Teil geht auf Aspekte zurück, die wir und unser Berater bei der Budgetplanung unterschätzt haben.‟

Auf die Frage, welche Aspekte das seien, antwortete er: „Ganz genau lässt sich das nicht sagen, aber als wir den Vertrag für Phase 1 schlossen, gingen wir davon aus, dass der Preis dieser Phase als Anhaltspunkt für Phase 2 dienen konnte. Doch in Phase 2 sind einige Dinge anders als in Phase 1, zum Beispiel schwierigere Arbeitsabläufe, weshalb auch die Stückpreise nicht die gleichen sind.‟

Aarsleff sichert sich alle drei Verträge

Zwar hatte eine Meldung im EU-Vergabeportal TED zunächst verlautet, das Vergabeverfahren sei storniert worden. Doch Anfang der Woche erklärte By & Havn, dem dänischen Baukonzern Aarsleff den Zuschlag für alle drei Lose in Phase 2 erteilt zu haben. Der Gesamtwert beläuft sich auf 2,15 Mrd. DKK. Das Unternehmen habe bei drei von vier Kriterien den höchsten Wert erzielt, nicht zuletzt bei entscheidenden Parametern wie Preis und Nachhaltigkeit, bei denen das Angebot des anderen Bieters nicht konkurrenzfähig gewesen sei.

Die Preissteigerung der Baukosten um ganze 12 Prozent sei aber nicht nur damit zu begründen, dass man bei der Kalkulation von falschen Voraussetzungen ausgegangen sei, erklärte By & Havn. Auch externe Faktoren wie der Krieg in der Ukraine, steigende Kraftstoffpreise und höhere Lohnkosten infolge der Inflation hätten laut Ingvar Sejr Hansen ebenfalls eine wesentliche Rolle gespielt.

Das gelte auch für Umweltanforderungen, die seiner Aussage nach „mehr oder sehr schwierige Arbeitsgänge‟ zur Folge hätten.

Weniger konservativ

Dass Phase 2 des Lynetteholm-Projekts in der Summe doch nicht viel teurer wird als geplant, liegt daran, dass By & Havn in der Lage war, die erwarteten Finanzierungskosten zu reduzieren.

„Im Frühjahr haben wir eineb konservativen Business Case gerechnet, bei dem wir die Finanzierungskosten über 40 Jahre sehr vorsichtig bewertet haben. Jetzt hat sich gezeigt, dass wir über die Nationalbank günstigere Finanzierungen vereinbaren konnten und damit Geld sparen‟, so Sejr Hansen.

Quelle: Licitationen.dk

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